Heute hatte ich
meinen letzten Tag an der FH. Nicht dass ich eine Vorlesung besucht
hätte, das nicht. Aber ich hab eine Freundin getroffen, zu Mittag
gegessen, das letzte Käffchen getrunken.
Von zwei
Lieblings-Profs wollte ich mich verabschieden. Zum Glück traf ich beide
an. Vor allem beim Prof. S., der mich Europa-Recht lehrte, war mir
wichtig.
Ich geh zu ihm hin und sag "Herr S., ich wollte mich noch verabschieden, morgen exmatrikuliere ich mich."
Erzähl ihm von der Ausbildung, die ich am Montag anfange. Davon, dass das ganze Studium einfach keinen Sinn mehr gemacht hat.
Er wünscht mir
alles Gute, meint, dass ich es mit meiner Persönlichkeit auch ohne
Studium weit bringen werde und dass ich so bleiben soll, wie ich bin.
Und während er
sprach, wuchs der Kloß in meinem Hals auf Medizinball-Größe an. Von
wegen, das geht mir leicht von der Hand. Dieses Studium schmeissen. Von
wegen alles hinter mir lassen. Von wegen "dem weine ich keine Träne
nach". Von wegen, ich geh mit nem Picollo in der Hand ins Prüfungsamt.
Hach.
"Und danke dafür, dass Sie mein Interesse für Europa-Recht geweckt haben. Es hat mich interessiert und tut es immer noch."
Soll er auch mal wissen. Dass es Studenten gab / gibt, die wirklich aus Spass an der Freude seine Vorlesung besucht haben.
Ich verabschiede
mich, drehe mich um und ringe um Fassung. Tränen. Stimme stockt. Atmung
stockt. Sage zu meiner Freundin: "Du glaubst grad gar nicht, wie ich
mich beherrschen muss. Geb mir noch 2 Minuten, dann bin ich wieder
ruhig."
Noch ein Käffchen. Noch eine Runde durch die FH.
Prof B. kommt
vorbei, mein Lieblings-Prof aus alten BWL-Zeiten. Auch ein kurzer
Plausch. Ein paar nette Worte. Und "zusammen haben wir in Bayern
immerhin das Rauchverbot durchgebracht." Ich lache und erinnere mich.
Prof. B. und ich, wir haben das Volksbegehren und den anschließenden
Volksentscheid massiv vorangetrieben. Mein Humor kehrt zurück und ich
lache "immerhin ein Ziel, dass ich im BWL Studium erreicht habe."
"Machen Sie es gut, A. Viel Erfolg für die Lehre".
"Danke Prof. B."
Noch Abschieds-Tiraden von der Freundin. Noch eine Umarmung. Noch ein Küsschen. Noch ein "Sag feil ja Montag, wies war!"
Ich gehe zum
Parkplatz und merke: das war´s. Es fühlt sich immer noch richtig an,
aber eine gewisse Sentimentalität kann ich nicht leugnen.
Die Exmatrikulation morgen. Das ist nur noch ein kleiner Papierkram. Der Abschied war heute.
Und er fiel mir schwerer als ich dachte.
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