Samstag, 5. Dezember 2015

[Rezension] Gilles Legardinier - Julie weiß, wo die Liebe wohnt - Gillies Legardinier

Klappentext:

Julie verliebt sich in ein Namensschild – und eine kleine französische Stadt steht Kopf!
Julie Tournelle hat schon viele verrückte Dinge in ihrem Leben getan. Doch als sie sich in das Namensschild ihres neuen Nachbarn verliebt, wirft sie endgültig jede Vernunft über Bord. Tagelang bezieht sie Posten hinter dem Türspion, um einen Blick auf den Unbekannten zu erhaschen. Dumm nur, dass er gerade dann auftaucht, als ihre Hand in seinem Briefkasten festklemmt. Doch Ricardo befreit sie nicht nur aus der misslichen Lage, sondern lädt sie sogar zum gemeinsamen Joggen ein. Julie weiß, sie sollte zugeben, dass sie nur in Notfällen läuft – wenn es brennt, oder ein kleiner böser Köter sie verfolgt – statt zu behaupten, sie sei begeisterte Langstreckenläuferin. Aber eigentlich ist doch in der Liebe alles erlaubt, oder?


Meine Meinung:
Was für ein herzerfrischendes Buch! Julie ist eine Protagonistin, die man sehr schnell in sein Herz schließt. Nur Anhand des Namensschildes des neuen Nachbarn ist sie hin und weg und beschließt so ziemlich jede erdenkliche Dummheit zu machen, um ihn kennenzulernen. Natürlich wird Ric auch schnell auf sie aufmerksam und so entwickelt sich langsam aber sich eine zarte Liebesgeschichte. Viel zu langsam für Julie. Was dazu führt, dass sie noch mehr Dummheiten macht. Und dafür so ziemlich jeden einspannt, den sie kennt: die Bäckerin vom Viertel, ihre beste Freundin Sophie, ihren Sandkasten-Freund Xavier. Und obwohl es manchmal übertrieben scheint, was Julie alles ausheckt, scheint sie doch eine der Katzen zu sein, die immer auf allen Pfoten landen. 
Die Geschichte ist manchmal etwas übertrieben, man frägt sich durchaus, auf was für Ideen eine 28-jährige kommen kann. Dennoch hat Julie eine derartige Lebensfreude in sich, dass man sich einfach gerne mitreissen lässt. 
Der Schreibstil ist spritzig, erfrischend, herrlich. Man liest gerne weiter, vor allem weil die Kapitel so extrem kurz. Frei nach dem Motto "nur noch dieses eine Kapitel, dann lege ich es weg" - und schwupps, hat man das Buch durch. Endlich mal wieder ein Buch, bei dem ich auch wirklich lauthals gelacht habe und nicht einfach nur vor mir hergeschmunzelt habe! Dazu kommen hier und da einige Weisheiten vor, die unter das Herz gehen und so das Buch trotz Julies Naivität zu etwas Besonderem werden lassen!
4/5 Sternen für ein etwas anderes Frauenbuch!!!


 Blogparade: Travel the World
Dieser Text ist im Rahmen der Blogparade: Travel the World entstanden. Thema des Monats war Frankreich weshalb ich mich entschieden habe diese Rezension vorzustellen.

Samstag, 28. November 2015

Blogparade Hafenstädte: Trójmiasto (Gdańsk, Sopot, Gdynia) in Polen

Lynn Benda von http://lieschenradieschen-reist.com hat zur Blogparade aufgerufen. Thema sind Hafenstädte. Direkt vom Thema angesprochen habe ich beschlossen dieses Thema aufzugreifen und an meiner ersten Blogparde teilzunehmen.





So nutze ich die Gelegenheit um Euch von einem der schönsten Orte der Welt zu erzählen. Von der

Dreistadt

~ ~ Gdańsk ~ Gdynia ~ Sopot  ~ ~


an der polnischen Küste. Da mein Papa in Danzig geboren wurde und ich als Kind sehr viel Zeit dort verbracht habe war es für mich klar, dass ich nur darüber bloggen kann.

Quelle: Google Maps

In Polen werden die drei Städte nur dann als solche namentlich benannt wenn es eine Rolle spielt, in welche der drei Städte es genau geht. Ansonsten spricht der Pole einfach nur von "Trójmiasto" (trój - drei und miasto - Stadt). Die Städte sind so miteinander verwachsen dass man es nur anhand von kleinen Ortschildern irgendwann an der Straße kommend merkt dass man von der einen in die andere wechselt.


Ich möchte Euch die einzelnen Städte gerne kurz vorstellen. Beginnen wir auf der Karte "von unten nach oben", mit der wichtigsten und größten Stadt, nämlich Danzig.

Gdańsk

Blick auf den Zuraw, den Kran in Danzig am Fluss Motlawa

Westerplatte
Am ehesten kennt man Danzig als die Stadt, in der am 1. September 1939 an der Westerplatte der Zweite Weltkrieg begann. Auf der Westerplatte findet man bis heute noch Überreste der dortige Kasernen sowie ein Denkmal.

Während des Krieges wurde die komplette historische Altstadt zerstört. Die Polen bauten die Altstadt Stein für Stein wieder auf, bis in den 70er Jahren der historische Kern wieder sein ursprüngliches Aussehen zurück erlangt hat. Die Danziger Altstadt zählt zu den schönsten und eindrucksvollsten des Landes (neben Krakau, Warschau und Breslau).



Ebenfalls in Danzig begann die Bewegung, die langfristig zum Fall der Mauer bzw. der Wende im Ostblock führte. Die Gewerkschaft entstand aus Streik der Arbeiter in der Danziger Werft heraus. Der spätere polnische Präsident Lech Wałęsa wurde Vorsitzender. Was als Streik begann wurde schnell zur größten regimekritischen Bewegung des Landes, welche viel Unterstützung quer durch alle Gesellschaftsschichten erhielt. Auch der polnische Papst Johannes Paul II. unterstützte die Bewegung.

Doch was macht den Zauber dieser Stadt aus? Danzig ist einfach alles: historisch und modern, locker und traditionsbewusst. Neben historischen Gebäuden finden sich schon mal mitten in der Stadt topmoderne Einkaufszentren. Wer in Danzig ist sollte unbedingt in eine der vielen Milchbars gehen (zum Beispiel der Neptun Bar am Dlugi Targ - nirgendwo sonst bekommt man so gutes polnisches Essen wie von Oma gekocht - nämlich weil es die polnische Oma gekocht hat!)

Aber lassen wir doch ein paar Fotos sprechen:




Dies ist der Hauptbahnhof der Stadt. Eine historisch einmalig schöne Perle. Bisher habe ich nirgendwo anders einen vergleichbaren Bahnhof gesehen.




Hier ist die Baltische Philharmonie zu sehen.


Dieser Anblick ist der Grund warum ich Danzig so liebe. Laufe ich abends durch die Fußgängerzone ulica Dluga / Dlugi Targ (auf deutsch: lange Straße bzw. langer Markt) spüre ich das Leben. Die polnische Art. Die Lichter. Die tiefe Entspannung wenn ich hier bin. Die vorhin erwähnte Neptunbar ist hier klein rechts zu sehen. Es sind viele Cafés, polnische und internationale Restaurants zu finden. Einiges an Kunsthandwerk. Straßenmusiker. Das pure Leben eben! 


Verlässt man am Ende des Dlugi Targ die Fußgängerzone und dreht sich um erblickt man die "Zielona Brama" - das Grüne Tor (einst Stadttor, heute beheimatet es Teile des Nationalmuseums).





Ebenfalls am Dlugi Targ steht der Neptun Brunnen, ein weiteres Wahrzeichen der Stadt.

















Foto von pixabay / Barni1
Die Marienkirche ist eine der größten Backsteinkirchen Europas und zählt mit einer Kapazität für bis zu 25.000 Besucher als eines der größten Gotteshäuser der Welt. Man kann auf den Turm klettern - sollte allerdings Kondition und keine Höhenangst haben. Zuletzt war ich im im Mai 2014 oben, in der 9. Woche schwanger (wieder unten habe ich es meiner in Danzig lebenden Familie gesagt, dass ich schwanger bin, hätte ich es vorher gesagt hätten die mich nie hinauf gelassen). Der Aufstieg ist recht mühsam doch man wird mit einem Blick über die ganze Stadt belohnt der alle Strapazen vergessen lässt.




Sopot
Nach meinem Loblied auf Danzig fahren wir die Straße, die alle drei Städte verbindet, nämlich die ul. Grunwaldzka weiter nach Sopot.

Sopot ist bekannt für die weltweit längste aus Holz bestehende Seebrücke ("Molo") die der Welt, diese ist 511,5 Meter lang.

Sopot ist der Kurort schlechthin. Vergleichbar vielleicht mit St. Peter Ording in Deutschland. Sopot ist jung, laut, modern, hip - und krachteuer. Man kann hier eine prima Zeit verleben, vor allem seitdem das Zentrum des Kurortes saniert wurde. Allerdings sollte man besser nicht in Sopot übernachten, es sei denn man weiß so gar nicht wohin mit seinem Geld. Es ist übrigends kein Problem sich zwischen den drei Städten zu bewegen. Die SKM ist eine kleine Bummelbahn die für ganz wenig Geld im Minutentakt zwischen den Städten hin und her fährt.















Gdynia
Ursprünglich sollte sich dieser Blogpost nur um Gdynia handeln. Aber man kann nicht von Gdynia schreiben ohne ihre Schwesterstädte zu erwähnen. Gdynia ist... toll! Und jung! Gdynia erhielt erst 1926 das Stadtrecht.

Wer richtig richtig guten Fisch essen will, sollte unbedingt nach Gdynia an den Skwer Kościuszki gehen. Überhaupt, der Skwer! Das ist als würde jemand den Einschaltknopf für den Urlaubsmodus in mir drücken. Es ist eine lange Promenade am Hafen der Stadt. Hier findet man unzählige Fischrestaurants, Souvernirbuden und natürlich auch: Schiffe.  Direkt neben dem Skwer liegt der Strand (von dem ich zu meiner großen Überraschung keine Fotos habe). Am Strand steht auch das Musische Theater (hier habe ich einmal das Musica "Hair" gesehen - und war im Anschluss am Strand in einer Bar, das war so einmalig!) 


An diesem schönen Springbrunnen beginnt der Skwer sozusagen.


Dieses Schiff heißt "Dar Pomorza" (auf Deutsch: Geschenk Pommerns). Es hat einige Runden um die Welt gedreht. Seit etlichen Jahren steht es nun als Museumsschiff im Hafen. Ich kann nicht sagen wie oft ich als Kind drauf war. Und es war immer wieder schön!


Die ORP Błyskawica war ein polnischer Zerstörer während des Zweiten Weltkrieges. Seit den 70er Jahren ist es in Gdynia ein Museumsschiff.









 


Die Spitze des Skwer.

 





















Etwas abseits vom Zentrum Gdynias findet man den Klif Orłowski im Stadtteil Orłowo (klif = Klippe). Entlang der Seebrücke spazierend kann man einen wundervollen Ausblick auf die Klippe genießen)

















Noch ein paar Gedanken:
Die Dreistadt ist defintiv einen Besuch wert. Wer mehr wissen will - schreibt mir! Ich könnte stundenlang erzählen (was man auch an der Länge dieses Blogposts sehen kann).  Mein Mann macht sich über mich lustig dass ich mich im kleinen Heimatkaff verlaufe aber in Dreistadt blind alles finde. Wie kann sich ein blindes Huhn auf dem Weg zum Bäcker 5 mal verlaufen - in einem 6000 Seelen Dorf - und sich gleichzeitig in diesem unübersichtlichen Tumult aus Straßen in Trójmiasto zurecht finden? Naturtalent würde ich sagen :)

Eine persönliche Geschichte habe ich auch noch. Eine lustige Geschichte, wer also etwas zum Schmunzeln haben will wird belohnt bis hierhin durchgehalten zu haben. Ich war nämlich anno dazumal der Meinung meinen Führerschein in Polen in einem Ferienkurs zu machen Also war ich zwei Wochen in Danzig, habe bei Verwandten gewohnt und habe im Grunde nichts anderes gemacht als Auto zu fahren und Theorie zu lernen. Am Ende der anstrengenden Wochen kam dann das große Finale: die Prüfung! Dazu muss man wissen dass es damals in Polen einen Manövrier-Platz gab den man zur Prüfung absolvieren musste (natürlich wurde der vorher geübt). Unter anderem musste man zwischen Hütchen eine sehr enge Rechtskurve vorwärts fahren und rückwärts zurück. Ohne die Hütchen zu verschieben. Blut und Wasser schwitzend habe ich das geschafft. Erst nachdem das erledigt war durfte man mit den Prüfer auf die Straße. Leider hat man während der Fahrprüfung ein anderes Auto als während des Lernens (aber immerhin das gleiche Modell). Während ich im Lernauto die Kupplung durchdrücken musste damit sie überhaupt reagiert hat sprang die vom Prüfungsauto vom Hinsehen an. So kam es, dass ich ganze 7 mal das Auto habe verrecken lassen. Die letzten drei mal davon auf den S-Bahn Schienen. Zum Glück kam grad keine Bahn... natürlich war damit die Prüfung vorbei und ich fix und fertig mit den Nerven.
Ich beschloss einige Tage länger zu bleiben und den nächsten Termin zur Wiederholung zu nutzen. Leider scheiterte ich da bereits am Manövrier Platz in dieser blöden Kurve... Also fuhr ich nach 3 Wochen OHNE Führerschein nach Deutschland...
Zwei Monate später beschloss ich nochmal nach Danzig zu fahren, für den dritten Anlauf. Ich buchte einen Flug von Frankfurt Hahn (immerhin der erste Flug alleine in meinem Leben), brauchte 6 Stunden nur um zum Flughafen zu kommen. Kam in Danzig an, nahm noch zwei Fahrstunden, trat zur Prüfung an und.. scheiterte wieder am Manövrier-Platz!! Mit eingezogenem Kopf, verlorenen Stolz und viel in den Sand gesetzten Geld kehrte ich zurück nach Hause....

Zu meiner Verteidigung muss ich sagen dass ich den Führerschein in Deutschland beim mit null Fehlerpunkten und beim ersten Anlauf bestanden habe!


So, nach dieser kurzen Geschichte kommen wir zum Ursprung des Themas: der BLOGPARADE! Habt ihr auch Lust zum Thema "Hafenstädte" zu schreiben? Dann hängt Euch bei http://lieschenradieschen-reist.com/hafenstaedte/#more-2855 an und erzählt etwas über "Eure" Hafenstadt! Ich freue mich von Euch zu lesen!

Viele sehnsuchtsvolle Grüße!


Donnerstag, 19. November 2015

[Archiv] Mai 2011 - Zeit zum Abschied nehmen

Heute hatte ich meinen letzten Tag an der FH. Nicht dass ich eine Vorlesung besucht hätte, das nicht. Aber ich hab eine Freundin getroffen, zu Mittag gegessen, das letzte Käffchen getrunken. 
Von zwei Lieblings-Profs wollte ich mich verabschieden. Zum Glück traf ich beide an. Vor allem beim Prof. S., der mich Europa-Recht lehrte, war mir wichtig.
Ich geh zu ihm hin und sag "Herr S., ich wollte mich noch verabschieden, morgen exmatrikuliere ich mich."

Erzähl ihm von der Ausbildung, die ich am Montag anfange. Davon, dass das ganze Studium einfach keinen Sinn mehr gemacht hat. 

Er wünscht mir alles Gute, meint, dass ich es mit meiner Persönlichkeit auch ohne Studium weit bringen werde und dass ich so bleiben soll, wie ich bin.

Und während er sprach, wuchs der Kloß in meinem Hals auf Medizinball-Größe an. Von wegen, das geht mir leicht von der Hand. Dieses Studium schmeissen. Von wegen alles hinter mir lassen. Von wegen "dem weine ich keine Träne nach". Von wegen, ich geh mit nem Picollo in der Hand ins Prüfungsamt.

Hach.

"Und danke dafür, dass Sie mein Interesse für Europa-Recht geweckt haben. Es hat mich interessiert und tut es immer noch."

Soll er auch mal wissen. Dass es Studenten gab / gibt, die wirklich aus Spass an der Freude seine Vorlesung besucht haben.

Ich verabschiede mich, drehe mich um und ringe um Fassung. Tränen. Stimme stockt. Atmung stockt. Sage zu meiner Freundin: "Du glaubst grad gar nicht, wie ich mich beherrschen muss. Geb mir noch 2 Minuten, dann bin ich wieder ruhig."
Noch ein Käffchen. Noch eine Runde durch die FH.
Prof B. kommt vorbei, mein Lieblings-Prof aus alten BWL-Zeiten. Auch ein kurzer Plausch. Ein paar nette Worte. Und "zusammen haben wir in Bayern immerhin das Rauchverbot durchgebracht." Ich lache und erinnere mich. Prof. B. und ich, wir haben das Volksbegehren und den anschließenden Volksentscheid massiv vorangetrieben. Mein Humor kehrt zurück und ich lache "immerhin ein Ziel, dass ich im BWL Studium erreicht habe."

"Machen Sie es gut, A. Viel Erfolg für die Lehre".

"Danke Prof. B."

Noch Abschieds-Tiraden von der Freundin. Noch eine Umarmung. Noch ein Küsschen. Noch ein "Sag feil ja Montag, wies war!"

Ich gehe zum Parkplatz und merke: das war´s. Es fühlt sich immer noch richtig an, aber eine gewisse Sentimentalität kann ich nicht leugnen.
Die Exmatrikulation morgen. Das ist nur noch ein kleiner Papierkram. Der Abschied war heute.


Und er fiel mir schwerer als ich dachte.

Mittwoch, 18. November 2015

Sie betreten... die geheimen Archive...!

Wiktoria's Life ist Anfang Oktober 2015 online gegangen. Es ist also noch ein blutjunger kleiner putziger Blog. Ein Blögchen fast noch.

Lizenz: CC0 Public Domain
Was aber viele nicht wissen: Wiktoria's Life ist bereits mein zweiter Blog. Meinen alten Blog habe ich ganze vier Jahre gepflegt und gehegt. Aber wie es so ist, irgendwann wächst man aus bestimmten Dingen raus weshalb ich eine Frischekur nötig habe und den hier vorliegenden Blog ins Leben gerufen habe. War mein alter Blog ein Kuddelmuddel aus allem möchte ich mich mit Wiktoria's Life in die Riege der Familien-Blogs einreihen wobei ich trotzdem hoffe meine eigene Nische zu finden.

Viele meiner alten Texte mag ich bis heute. Und diese werde ich die nächsten Wochen nach und nach hier veröffentlichen. Ich möchte sie Euch, meinen neuen Lesern, zugänglich machen. Und ich möchte dass sie einfach ein Teil von Wiktoria's Life werden, nur dann ist der neue Anspruch vollständig.

Es werden also die nächste Zeit immer wieder mal Texte kommen, deren Überschriften mit [Archiv] beginnen. Dann wisst ihr gleich - hier werden die ollen Kamellen ausgepackt.

Viel Spaß dabei!

Sonntag, 15. November 2015

Genießt es. Es ist das Einzige was ihr tun könnt

Ihr Lieben,

eigentlich wollte ich nur noch flix den Laptop herunterfahren und mich dann mit einem Buch ins Bett kuscheln. Aber irgendwie hat mich die Atmosphäre des dunklen Esszimmers kurz gefangen gehalten und ich habe beschlossen, diesen Moment zu nutzen um ein paar Gedanken niederzuschreiben.

Was Freitag Nacht in Paris los war muss ich Euch nicht erzählen. Die Bilder haben uns alle im unserem Innersten erschüttert. Zwei Tage fand ich keine Worte für meine Gefühle und meine Gedanken. Ich bin mir noch nicht einmal sicher ob ich jetzt die richtigen Worte finden werde.

Aber eigentlich will ich gar nichts über Paris schreiben. Alles was dazu gesagt werden muss wurde bereits gesagt. Und im Entsetzen und in der Trauer sind wir eh alle eins. Ich hoffe, ihr vertragt ein bisschen Pathos, denn ohne wird es jetzt nicht gehen.

Es geht um die Vergänglichkeit der Zeit, der Vergänglichkeit unserer Selbst. Paris hat mir einmal mehr vor Augen geführt dass wir keine Garantie für das Morgen haben. Die Besucher des Konzertes haben ihre Lieben verabschiedet, vielleicht waren sie am Samstag zum gemeinsamen Frühstück verabredet oder abends ins Kino. Das sollte nie geschehen.

Wisst ihr ob ihr morgen zuverlässig auf Arbeit ankommt? Eure Familie am Abend wieder begrüßen dürft? Höchstwahrscheinlich schon, aber wissen tun wir es nicht.

Zum ersten Mal habe ich dieses Gefühl ganz stark gespürt als ich am 13. Oktober 2011 einen schweren Autounfall hatte den ich wie durch ein Wunder überlebt habe. Die Feuerwehr hatte damals nicht mit Überlebenden gerechnet, als sie zu meinem Unfallort hinkam. Mir ist bis auf ein paar Rippenprellungen und Schnittwunden im Gesicht und an den Händen nichts passiert. Den Autounfall habe ich selbst verschuldet, aber das nur als Randnotiz. Ich war auf dem Weg in die Arbeit, in die ich aber 4 Wochen lang nicht mehr gehen sollte.

Ich war lächerliche 3 Tage im Krankenhaus. In diesen 3 Tagen habe ich viel nachgedacht. Was wäre wenn es nicht so ausgegangen wäre? Wenn es ganz anders gekommen wäre? Ich hätte nie geheiratet, nie Kinder bekommen. Und noch einige andere Dinge im Leben, die mir immer wichtig waren.

Im Juni 2012 haben mein Mann und ich dann geheiratet. Mein Autounfall hat mich eines gelehrt: nicht mehr auf irgendwann zu warten. Da ich nicht weiß ob es das irgendwann einmal gibt. Sofern meine Wünsche, Träume und Hoffnungen zu realisieren sind, realsiere ich sie JETZT. Das mag pathetisch klingen und wahrscheinlich ist es das auch. Aber genau das habe ich aus meinem Unfall gelernt.

Dieses Jahr ist übrigends zum ersten Mal der 13. Oktober gekommen und gegangen ohne dass ich an den Unfall gedacht habe. Den vierten "Jahrestag" habe ich vergessen. Das ist gut für mich. Weil ich den Dämon somit losgeworden bin. Aber was ich daraus gezogen habe wird mich mein Leben lang begleiten.

Mein Brautstrauß
Seitdem genieße ich viel mehr. Ich habe jede Minute meiner Hochzeit so intensiv genossen wie selten etwas in meinem Leben. Ich wollte jede Sekunde in mir aufsaugen und mich an jedes Detail erinnern. Ich wusste, dass dieser Tag so schnell vorbei gehen würde. Ist er auch, heute sind wir über 3,5 Jahre verheiratet. Und doch: ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen. Ich erinnere mich an den Geschmack des Essens, an die tanzenden Gesichter, an die Tränen bei der freien Trauung. Ich meine mich an ALLES zu erinnern. Das gleiche gilt für die Geburt meiner Tochter. Auch wenn sie per Kaiserschnitt kam und ich gerade die ersten drei Tage echt zu kämpfen hatte (mit meinem Körper, meiner Seele, diesen vielen Hormonen und allem was dazu gehört). Seit ich das erste Mal das Schreien meines Mädchens gehört habe bin ich ein wandelndes Aufnahmegerät. Meine Tochter wird demnächst 1 Jahr alt - wo ist dieses Jahr geblieben? In meinem Herzen und auf unzähligen Fotos ist es geblieben (ein Hoch auf die Generation Smartphone, wirklich!).

Ich bin sicherlich keine Romantikerin fernab jeder Realität. Mir ist völlig klar, dass nicht immer alles geht. Dass man auf bestimmte Dinge eben doch warten muss, auch wenn es noch so wichtig ist. Aber: sobald es möglich ist seine Wünsche und Träume in die Tat umzusetzen sollte man dies tun. Nicht "wenn der richtige Zeitpunkt" kommt. Denn er kommt sehr oft einfach nie. Und weil das Warten auf den richtigen Zeitpunkt nicht selten eine Ausrede der Angst ist.
Ich sage auch nicht, dass man sein Leben bedienungslos zu genießen hat. Ich selbst hatte in meinem Leben mehrere schwere Episoden, da wären Texte wie dieser hier der pure Hohn und Spott für meine Seele gewesen. Auch die Mutterschaft ist manchmal so sakrisch anstrengend dass man nicht mehr weiter weiß. Das Leben ist manchmal hart. Und manchmal fliegt uns die ganze Chose mit einem lauten Knall um die Ohren. Genießen kann man das nicht. Aber jede gute Zeit, die nicht von einer Krise geprägt ist, jeder schöne Moment in dem man sicht nicht ärgert - diese Momente sind unsere Energiespeicher. Sie helfen uns durch die harte Zeit hindurch. Machen es erträglicher. Und erinnern uns vielleicht auch daran dass es Menschen und Dinge gibt für die es sich lohnt zu kämpfen.

Und genau das ist es. Mehr können wir nicht tun als das hier und jetzt einfach zu genießen. Das Beste draus zu machen. Manchmal ist die ganze Sache ein Kampf. Aber auch er ist es wert gekämpft zu werden.

Ich hatte Pathos angekündigt. Ist es pathetisch geworden? Ein klein wenig. Ich hatte Euch ja gewarnt.




Montag, 9. November 2015

Das böse H-Wort und wie ich lernte damit umzugehen

"Und was machst Du zur Zeit so?" 

"Ich bin Hausfr....grmlguowürg"


Diesen und ähnliche Dialoge habe ich die letzten knappen zwei Jahre öfters geführt. Das böse H-Wort kam mir einfach nicht über die Lippen. Hausggrrmlguoawürg.

Okay, Luft holen. Aussprechen.

Hausfrau

Geht doch. War gar nicht so schwer. Oder doch?

Seit Februar 2014 bin ich nun zu Hause. Mein Mann und ich haben uns ganz bewusst dafür entschieden. So hatte ich das Glück die Schwangerschaft komplett zu Hause verbringen zu können. Wenn ich mir Freundinnen anschaue die sich bis zum Mutterschutz in die Arbeit schleppen mussten, egal wie stark gerade die Übelkeit war oder wie die dick die Beine vom Wasser, dann bin ich für diesen Umstand sehr dankbar.

Ich konnte die 10 Monate Schwangerschaft genießen, mit allem schönen und weniger schönen was dazugehört. Ich habe gelesen. Mit dem Häkeln angefangen. Ich saß im Sommer in der Sonne, mit einer Apfelschorle in der Hand und habe gelächelt. Schwanger zu Hause. Das war tatsächlich viel schöner als ich es ursprünglich angenommen habe.

Dann kam Mini-W.  zur Welt und der Trubel begann. Konnte ich vorher noch die ruhige Kugel schieben (im wörtlichsten Sinne des Wortes *lach*), änderte sich mein Leben von 0 auf 100 in gefühlt 5 Minuten (Na gut, in 30 Minuten, denn so lange war ich im OP zum Kaiserschnitt).


Ich habe in meinem Leben viel gearbeitet, teilweise 50 bis 60 Stunden in der Woche (während des Studiums als ich noch nebenbei viel gejobbt habe). Ich habe nächtelang gefeiert und gelernt. Geschrieben und gelernt. Getrunken und geredet.

Was war ich alles schon? Schülerin. Studentin. Dann Azubine. Angestellte in verschiedenen Bereichen. Und jetzt? Jetzt bin ich eben Hausfrau.

Und obwohl diese Tätigkeit die anstrengenste und tollste, aufreibendste und genialste von allen ist, so habe ich doch lange ein massives Problem mit der Bezeichnung gehabt. Ich habe das böse H-Wort einfach nicht über die Lippen gebracht. Warum fiel mir das so schwer?

Der Ruf der Hausfrau ist daran schuld. Niemals werde ich vergessen als meine Schwester mir sagte, ich würde ja nichts machen. Als Antwort auf meine Aussage, ich sei zur Zeit echt müde und abgearbeitet. Ist das so? Glauben Kinderlose dass Hausfrauen den ganzen Tag nichts tun? Gehen wir den ganzen Tag nur shoppen, dann zu Friseur und zur Massage? Und wenn uns dann noch langweilig ist legen wir den Gärtnern flach? Ich wünschte es wäre so. Jeder Mama, die das hier liest muss ich nicht erklären dass das nicht nur falsch, sondern auch noch unverschämt und gemein ist.

Allen anderen muss ich sagen: hört auf uns zu vermitteln wir würden hier faul auf Kosten unserer Männer leben. Ist nur noch die Karriere ein Qualitätsmerkmal für die eigene Leistung? Ist die Erziehung der eigenen Kinder keine Leistung? Und wenn doch, warum vermittelt einem das Umfeld man sei in irgendeiner Form unzulänglich weil man eben "nur" Hausfrau sei? Gemessen an meiner Leistung heute war die Studentenzeit ein Spaziergang mit einem Cocktail in der Hand. Ich jammere hier mit Sicherheit nicht herum. Ich stelle lediglich fest.

Auf die Frage, was ich eigentlich zur Zeit mache, war noch letztes Jahr die Antwort, die zwischen den Zeilen stand: "Ich bin nur zu Hause, ich lebe auf Kosten meines Mannes und trage nichts bei. Bitte verurteile mich nicht dafür dass mein Aufgabenportfolio Wäsche waschen und Klo putzen umfasst und nicht mehr die Ausarbeitung neuer Marketing-Konzepte." Ja, das ist ein Minderwertigkeitskomplex.

Jetzt ist meine Mini-W. 10 Monate alt. Ich sehe selbst jeden Tag was es heißt Hausfrau und Mama zu sein. In diese Rolle bin ich reingewachsen. Auch mein Ego fühlt sich inzwischen gut an. Wahrscheinlich war es ein Fehler mein Selbstwertgefühl von dem Urteil der anderen abhängig zu machen. Aber es war so. Und ich meine dass es nicht nur mir so geht. Mit den Monaten ist aber mein Selbstbewusstsein gestiegen ich muss niemandem mehr beweisen dass es okay ist zu Hause zu sein und den Laden zu schmeissen.
Lizenz: CC0 / Public Domain

Also ihr lieben Hausfrauen und Mütter: bloß nicht schlecht fühlen weil ihr die neue Jacke mit dem Gehalt Eurer Männer bezahlt. Das ist okay so. Ihr leistet so verdammt viel. Die neue Jacke. Die könnt ihr locker als euer materielles Gehalt betrachen.

Ich bin Hausfrau.

Gar nicht so schwer. Und es fühlt sich sogar gut an!

Sonntag, 8. November 2015

Das Geheimnis perfekter Geschenke

Lizenz: CC0 / Public Domain
Da Weihnachten vor der Tür steht will ich heute mein Geschenke-Geheimnis mit Euch teilen. Innerhalb der Familie und im Freundeskreis habe ich mir in den letzten Jahren den Ruf erarbeitet immer besonders persönliche und / oder außergewöhnliche Geschenke zu machen. Es bereitet mir immer eine große Freude wenn meine Ideen und Grübeleien den Beschenkten ein Lächeln ins Gesicht zaubern! Oft werde ich dann gefragt, wie ich darauf gekommen bin.

Und das möchte ich Euch heute verraten.

Mein Geschenke-Masterplan 


1. Anlass überprüfen
Es gibt Situationen, da hört die Suche nach dem perfekten Geschenk schon hier auf.
Zu Hochzeiten schenkt man in der Regel Geld (sehr gerne nett und kreativ verpackt). Zur Geburt eines Kindes sind die Klassiker Windeltorten, Geschenkgutscheine für Drogerien und Strampler (keine Sorge, dies ist nie unpersönlich. Zur Geburt von Mini-W. habe ich 3 Windeltorten und viele Gutscheine bekommen - besser geht es fast nicht!).
2. Persönliches Verhältnis zur Person checken
Dem Chef schenkt man etwas anderes als der besten Freundin. Und der wiederrum etwas anderes als dem kleinen Bruder. 
Muss es ein sehr ausgefallenes persönliches Geschenk sein oder reicht einfach ein Blumenstrauß? 
Wolltet ihr der Person vielleicht schon lange mal "danke" sagen und hattet nie den richtigen Moment dafür? Je nachdem fällt die Suche nach dem richtigen Geschenk umfangreicher oder weniger umfangreich aus

3. Aufmerksam sein und Details beachten
Hört zu! Ich kann es nicht oft genug sagen. Die Person lässt Euch gegenüber fallen dass sie ihre Haare nicht mag? Notiz an mich: daraus kannst Du etwas machen. Die Person war vor kurzem in Irland und schwärmt davon? Rot ist die Lieblingsfarbe? 
Achtet auf alles woraus man etwas machen könnte. Wenn jemand einen Faible für einen bestimmten Sportverein hat kann man darauf prima aufbauen. Spleens sind ebenfalls hilfreich. Ich persönlich stehe ja auf alles was rot ist. Weiße Punkte dazu und ich werde willenlos. Also ist ein Geschenk das das das enthält schon mal ein Treffer.

4. Gesamtsituation erfassen
Bei aller Liebe zu Details darf man das große Ganze nicht vergessen. WER ist diese Person? Vielleicht eine gestresste Mama die kaum noch Zeit für sich findet? Der Opa der am liebsten im Wald ist? Der Familienvater der auf Metallica steht? 
Wenn man weiß wer die Person ist und womit man ihr das Leben erleichtern könnte bzw. ihr eine Freude machen könnte hat man beim Geschenke-Kauf schon fast gewonnen.


Ihr habt ungefähr erfasst, wer warum beschenkt werden soll? Zeit aktiv zu werden.

5. Merkzettel
Ich habe einen geheimen, nur für mich sichtbaren Merkzettel bei Amazon sowie ein Album auf Pinterest. Es geht natürlich auch Block und Stift. Oder eine Datei am PC. Wenn die Muse im August zuschlägt und mir die Idee für ein Weihnachtsgeschenk kommt wird es notiert. Bis Dezember habe ich es nämlich schon drei mal vergessen. Wenn ich durch Onlineshops streife und ungewöhnliches, kreatives, schönes, untypisches finde - es wird notiert. Oft noch ohne konkrete Idee für wen es sein könnte. Ein solider Pool an guten Ideen macht mir im Ernstfall das Leben immer viel leichter.

6. Google, Google, Google
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Der wohl aufwendigste Teil auf der Suche nach dem perfekten Geschenk ist - genau - die Suche. Die Punkte 1 bis 4 laufen bei mir im Kopf quasi im Hintergrund ab. Meine Geschenkesuche beginnt hier - sofern meine Merkzettel die Sache nicht enorm beschleunigt haben. 
Googelt nach allem was die Vorarbeit hergibt. Nach dem Fussballverein. Dem Lieblingsschauspieler (der vielleicht vor grauer Vorzeit mal in einem Independent Film mitgespielt hat den heute aber keiner mehr kennt?). Bedient Euch öffentlich zugänglicher Datenbanken um Wissen zu sammeln. (Beispiel: Jemand sammelt alte Postkarten, also googelt danach ob es vielleicht historische Postkarten aus seinem Heimatort / Lieblingsreiseziel / etc. gibt).
eBay ist Euer Freund, gerade Ungewöhnliches und Seltenes findet man da besonders gut. 
Umgekehrt seid offen für neue, kleine Shops. Es muss nicht immer Amazon und Co. sein. Es gibt SO VIELE tolle kleine Shops, man muss sie nur finden. Oft werden sie in der Google Suche erst auf Seite 5 oder 6 angezeigt. 
Wenn ihr lieber in die Stadt geht anstatt online zu kaufen hilft Euch die Googlei trotzdem. Weil ihr einfach viele Inputs  bekommt was ihr in der Stadt kaufen könntet. Je nach Größe der Stadt und Verfügbarkeit von Läden lohnt es sich eigentlich immer bekannte Wege und Shoppingstraßen zu verlassen und abseits zu schauen ob es nicht dort kleine und spannende Geschäfte gibt.

7. Zeit schenken
Tatsächlich müssen Geschenke weder superorginell sein noch viel Geld kosten - auch wenn ich Euch bis hierher genau das Gegenteil suggeriert habe. Zeit ist oft das beste Geschenk. Geht mit Eurer Oma ins Theater, geht mit dem Onkel wandern. Macht das mit den Menschen die Euch wichtig sind was denen wichtig ist. 

8. Mutig sein
Oft lohnt es sich mutig zu sein. So habe ich meinem Schwiegervater mal ein Buch mit einer persönlichen Widmung seines meist gelesenen Schriftstellers geschenkt. Ich habe einfach eine E-Mail hingeschickt (in die USA wohl gemerkt) und gefragt ob das machbar wäre. Nie im Leben habe ich überhaupt mit einer Antwort des weltweiten Besteller-Autors gerechnet. Mein Mut wurde belohnt - und mein Schwiegervater sprachlos.
Wenn ihr also eine Idee habt die total bekloppt klingt aber richtig gut ist - versucht es trotzdem. Mehr als nicht klappen kann es nicht. Und wenn es doch klappt ist die Freude umso größer.

9. Lokale Gegebenheiten überprüfen
Was gibt es bei Euch vor Ort? Kommt vielleicht der Lieblingsmusiker auf ein Konzert vorbei? Gibt es ein Wellness Center? Ein ungewöhnliches Museum? Haltet Augen und Ohren offen und schickt den Beschenkten an einen Ort den er bisher möglicherweise nicht kannte.

10. Themenpakete 
Themenpakete zählen zu meinen Klassikern. Ich denke mir oft ein Thema aus und bastel mein Geschenk drum herum. So habe ich beispielsweise letztens der Großmutter das Thema "Tee und Orange" gegeben. Ich habe zwei orangene Teegläser gekauft, dazu Orangen Roiboos Tee, Kandis mit Orangen Aroma und Orangen Kekse. 
Einer damals sehr müden Freundin habe ich ein Paket zum Thema "Hallo wach" zusammengestellt. Eine erfrischende Gesichtsmaske, ihren Lieblingskaffee, etc. Vieles kommt einfach überm Störbern in den Geschäften zustande.


Alles durchdacht, aber die zündende Idee fehlt einfach?


Klassiker die immer funktionieren
- Gutscheine für Kino, Massage, etc.
- Frisch abgefüllte Öle oder Spirituosen
- Blumen
- und nicht zu vergessen: schaut ob der zu Beschenkende eine Amazon Wunschliste hat! Damit erreicht man auch viel in kurzer Zeit!

Das i-Tüpfelchen: Verpackung und Glückwunschkarte
Ich versuche meine Verpackung am Thema zu halten. Nicht immer aber wenn es sich anbietet mache ich das richtig gerne. Kinokarten könnten in einer alten VHS Hülle versteckt sein. Das Geschenkpapier passt zur allgemeinen Idee des Geschenkes.
In die Glückwunschkarte schreibe ich nur rein, was ich der Person wirklich wünsche. Dass ihr Traum vom eigenen Motorrad endlich in Erfüllung geht. Dass der neue Job Spaß macht. Es sind immer ein paar persönliche Zeilen die vom Standard "Herzlichen Glückwunsch zur.... " abweicht bzw. diesen ergänzt.

Ich hoffe, ich konnte Euch mit meiner kleinen Übersicht ein klein wenig helfen. Es schaut nach viel Arbeit aus und in der Tat: das ist es auch. Ich schenke unheimlich gerne, mache mir viele Gedanken und habe Spaß dabei. Leider haben in meiner Familie alle zwischen November und Januar Geburtstag - auch die Mini-W. In der Zeit ist es oftmals Stress ein passendes Geschenk zu finden. Denn dummerweise habe ich meine eigene Messlatte nicht unbedingt niedrig angesetzt. Die Freude am Schenken ist die Mühe aber immer wert. Und die Reaktion des Gegenübers sowieso.


Montag, 2. November 2015

Kommentar zu "Frau Lübke lässt sich gehen" - Barbara Ausgabe November 2015












Barbara Schönerberger hat ihr eigenes Magazin herausgebracht. Neugierig wie ich bin habe ich mir natürlich die erste Ausgabe geholt und mein Kurzfazit lautet: Danke Barbara! Die Zeitschrift ist echt toll und ich werde sie gerne nochmal kaufen.

Ein Artikel ist allerdings drin zu dem ich das Bedürfnis habe meinen Senf abzugeben, nämlich zu "Frau Lübke lässt sich gehen" auf Seite 66 / 67.

Worum geht es?

Frau Lübke ist alleinerziehend, freiberuflich, über 40 und Großstädterin. Sie hat ihr Leben richtig gut im Griff, hat für sich klare Regeln aufgestellt und befolgt diese ziemlich streng. Für "Barbara" wirft sie mal alle ihre Prinzipien über Bord. Wir sind in der Magazin Sparte"Das Experiment" gelandet.

Das ist der Autorin wichtig:
- Gesunde Ernährung (keine Fertiggerichte, keine IKEA Hotdogs, kein Schweinefleisch, keine Kohlenhydrate nach 16 Uhr)
- immer abschminken
- Kinder radeln immer mit Helm und Handy (für den Notfall)
- Wohnen in einer tollen Wohnung in einem schicken Stadtteil
- Gedatet werden nur angemessene, ältere Männer mit Hochschulstudium
- und noch mehr...

Soweit so beeindruckend. Die Frau zieht das ja auch wirklich durch. Hat ihr Leben im Griff, nichts haut sie um. Sie selbst empfindet diese Regeln gar nicht mehr als Druck weil sie ihr so in Fleisch und Blut übergangen sind.

Zu Beginn des Lesens dachte ich noch: WOW, so möchtest Du auch sein! So struktuiert, so klar, so ... perfekt?

Aber dann berichtet die Autorin vom Experiment. Könnte sie sich vorstellen im Ernstfall Ratten oder eine Dose kalte Ravioli zu essen? - DER Vergleich ist echt hart, wie fixiert muss man sein um das auf eine Stufe zu stellen (abgesehen davon dass kalte Dosenravioli mitunter ganz schön lecker sein können, auch unschwanger :) )? Sie geht zur IKEA und schafft es nicht einen Hot Dog zu essen, bekommt eine Panikattacke. Mal ganz abgesehen davon dass sie extra ihren Hausarzt gefragt hat ob dies schädlich wäre. Ab hier hat es mich beim Lesen langsam gegruselt. Aber hej, immerhin hat sie es geschafft abends im Restaurant Baguette zu essen! Was wäre das Leben nur ohne Mutproben!?!

Spätestens hier war mir klar: ich bleibe lieber so wie ich bin! Esse - wenn es mich danach gelüstet - auch mal Kohlenhydrate. Sogar nach 22 Uhr! Und ein Hot Dog in der IKEA ist und bleibt die Belohnung einer langen Odyssee durch all die Gänge nur um am Ende an der Kasse diesen doofen Pfannenwender und eine Packung Teelichter zu kaufen.

Mein Mann? Hat einen niedrigeren Schulabschluss als ich. Trotzdem ist er unheimlich intelligent und insgesamt weiser und besonnener als ich. Was hätte ich nur verpasst wenn ich bildungsgleiche Männer gedatet hätte? Meinen besten Freund, dem ich vor 3 Jahren das Ja-Wort gegeben habe hätte ich so nicht kennengelernt.

Zurück zur Frau Lübke. Sie gibt selbst zu, dass man doch einiges an Spaß verpasst wenn man nicht bereit ist hin und wieder die Regeln zu brechen. (Oder neu zu definieren, aber das sage ich, nicht sie). Eine ihr verhasste Kreuzfahrt war dann doch ganz nett. Ein Wochenende auf der Couch ist also auch super entspannend? Es muss nicht immer das Kulturprogramm sein?

Nein, bevor ich mir über solche Dinge den Kopf zerbreche überlege ich es mir nochmal anders mit der Bewunderung für dieses klar strukturierte Leben. Ich bleibe lieber wie ich bin. Mit einem Grundgerüst an Werten und Vorstellungen, die aber durchaus jeden Tag flexibel angepasst werden können. Und das was letztes Jahr - ach quatsch, letzte Woche! - als richtig galt kann heute überholt sein. Ich gehe ins Museum und ins Theater wenn ich das Bedürfnis danach habe (was öfters im Jahr vorkommt). Ich ernähre mich gesund, gönne mir aber nach einem harten Tag diese leckere, fettige, duftende Pizza von meinem Lieblingsitaliener. Mit einem Bier dazu. Ich gehe jeden Tag mit Mini-W. raus. Wenn ich aber heute keine Lust habe - dann dreht sich die Welt weiter. Und ich habe noch nicht mal ein schlechtes Gewissen deswegen.

Mir ist Leichtigkeit wichtiger als strenge Regeln. Ein Hot Dog kann den ganzen Tag verändern. Und manchmal, hin und wieder, kann auch was richtig Tolles dabei herauskommen wenn man es mal ganz anders macht. Was spannendes. Neues. Aufregendes.

Welche Regel brecht ihr heute?

Ich gönne mir vielleicht heute ein Eis am See. Trotz 2 Grad. Trotz Diät.

Und Frau Lübke? Sie hat ihr Trauma vor Hot Dogs am Schluss des Artikels übrigens nicht überwunden.

Samstag, 24. Oktober 2015

Zweisprachige Erziehung: Illusion vs. Realität

Vielleicht hat sich es der eine oder andere meiner Leser auf Grund der Schreibweise meines Namens bereits gedacht: ich bin nicht gebürtig Deutsche. Ich bin in Deutschland aufgewachsen und wurde vor 6 Jahren nach einer Änderung im EU - Recht eingebürgert (und besitze somit die doppelte Staatsbürgerschaft). Meine Familie jedoch kommt aus Polen.

Meinen Eltern verdanke ich zweisprachig erzogen worden zu sein. Es war ein Leichtes für sie: zu Hause wurde ausschließlich polnisch gesprochen, draußen in der freien Wildbahn musste ich deutsch reden. Die Zweisprachigkeit ist ein Geschenk, ein Segen. Vor allem weil polnisch ein echt schwere Sprache ist. 

Nun habe ich mir natürlich für mein Töchterchen vorgenommen ihr auch die polnische Sprache zu schenken. Die Gründe dafür (abgesehen von der vollkommenen Selbstverständlichkeit dies zu tun) sind die folgenden:
1. Mini-Wiktoria ist halb Polin und halb Deutsche (auch mit doppeltem Pass), wächst aber in Deutschland auf. Mit der polnischen Sprache will ich sie an ihre anderen 50 % erinnern, die umweltbedingt einfach eher untergehen. 
2. Wir haben noch viel Familie in Polen weshalb es natürlich von enormer Bedeutung ist dass sie mit Omas, Tanten, etc. kommunizieren kann.
3. Zwei Sprachen als Muttersprachen bezeichnen zu können ist eine Erleichterung im Leben.

Trotzdem, über die Gründe brauchen wir eigentlich nicht zu reden. Sie liegen auf der Hand.

Nun hatte ich mir in der Schwangeschaft eine tolle Illusion ausgemalt. Ich habe viel über die zweisprachige Erziehung gelesen und war bestens vorbereitet: Ein Elternteil spricht nur deutsch, das andere nur polnisch (mein Mann kann leider nur Bier auf polnisch bestellen, fürs Überleben im Heimaturlaub reicht es :) ). 

Ich würde mit der Mini-W. nur polnisch reden. Von Verwandten habe ich mir Unmengen an polnischen CDs und Büchern schicken und bringen lassen. Habe allen in meinem Umfeld, die der Sprache mächtig sind eingetrichtert sie mögen bitte ausschließlich polnisch mit ihr reden. Hach, es würde ja so einfach werden.

Doch dann kam die Realität. Meine Realität. Ich denke deutsch. Ich träume deutsch. Ich führe Selbstgespräche auf deutsch. Ich lese auf deutsch und irgendwie ist 99 % meiner Sprache einfach deutsch. Klar, mit meinen Eltern rede ich selbstverständlich polnisch - bei meinen Geschwistern hört diese Selbstverständlichkeit dagegen auf - wir haben schon immer deutsch miteinander gesprochen.

Meine Illusion drohte von Anbeginn zu platzen. Jeder polnische Satz den ich zu Mini-W. gesprochen habe war und ist irgendwie erzwungen, künstlich. Bei polnischen Märchen stelle ich fest, dass mir - bei aller muttersprachlicher Kompetenz - einfach die Leichtigkeit fehlt. Ich merke immer wieder dass ich mich in der polnischen Sprache bei weitem nicht so sicher bewege und mich bei weitem nicht so gewählt ausdrücken kann wie ich es in der deutschen Sprache tue. Letztere Gründe sind natürlich kein Grund meinem Kind die Sprache nicht näher zu bringen - ich merke nur insgesamt dass ich mir trotz allem etwas schwerer damit tue. Von meinen Eltern bekomme ich - zu recht - regelmäßig eins auf den Deckel, ich solle öfters und konsequenter polnisch mit ihr sprechen. Heute stelle ich fest: sie tun sich leicht, für sie war und ist polnisch das was für mich deutsch ist. Sie mussten sich nicht jeden Tag neu für die eine oder andere Sprache entscheiden. Sie war einfach ganz natürlich da. Trotzdem wäscht mich das nicht von meiner Verantwortung rein.

So einfach wie ich es mir überlegt hatte wird es dann doch nicht. Jeden Tag aufs Neue nehme ichi mir vor einen rein polnischen Tag zu machen. Und ab da für immer. Ich merke dass Mini-W. in einem Alter ist in dem sie Begriffe zuordnen kann. Der Papa macht erklärt ihr momentan alles was sie in der Hand hat ("Ball", "Wasser", etc.) Meine Schonfrist ist defintiv vorbei, JETZT muss ich einsteigen, weil jetzt das Kind anfängt genau zu begreifen. 

Hätte mir vor einem Jahr einer gesagt wie schwer es ist, ich hätte es nicht geglaubt.... 

Ich tue mein Bestes, lese Geschichten auf polnisch vor, lasse polnisches Radio laufen. Aber die größte Arbeit, die habe ich an mir selbst.

Wenn ich das nicht hinbekomme schade ich meinem Kind. Ich nehme ihr etwas weg, was so wertvoll und so wichtig ist. Versagen kommt also nicht in Frage. Dass die Illusion von der Realität aber so abweicht überrascht mich dann doch. Aber: ich bleibe dran! 

Dienstag, 20. Oktober 2015

Die Mutter .... ein widersprüchliches Wesen

Guten Morgen,

dieser Blogpost entsteht gerade aus der gegebenen Situation.... Denn: ich stelle fest dass so eine gemeine Mutter echt ein komisches, widersprüchliches Wesen ist.

Was ist passiert? Meine Schwiegermama (auch bekannt als "die tollste und beste Schwiegermama aller Zeiten") hat mir spontan mein Töchterchen entführt. Ich habe jetzt bis Mittag auf jeden Fall babyfrei, wahrscheinlich aber sogar bis Nachmittags.

Da wünsche ich mir regelmäßig etwas mehr Luft, mehr Zeit für mich. Mehr Zeit um einfach mal Wäsche zu waschen ohne ein Kind im Laufstall dass sich die Seele aus dem Leib schreit (unser Laufstall scheint beim Kind allergische Reaktionen hervorzurufen).

Und dann kommt eine Whatsapp von der Schwiegermama, ob sie mir die Kleine abnehmen soll. Gleich jetzt. Bis irgendwann. Zahnarzt um 16 Uhr? Kein Problem. Oma freut sich auf die Maus. Zu dem Zeitpunkt lagen wir 45 Minuten im Familienbett, Maus war müde und unglücklich hat aber nicht im geringsten ans Schlafen gedacht. Die Nachricht war also eine Erlösung.

Gesagt, getan. Kind verpackt, Proviant und Wickeltasche mitgegeben "Tschüß Süße! Viel Spaß bei der Oma!"

Und da stehe ich. Mit meiner Zeit. Erstmal sortieren. Was mache ich jetzt? Die To Do Liste hat grob den Umfang des Brockhaus, langweilig dürfte mir nicht werden. Da ist meine Maus mal weg, in allerbesten Händen und ich könnte endlich was machen.

Doch das erste Gefühl dass sich einstellt ist Sehnsucht. Diese kleine schlafverweigernde Nervensäge ist weg. Normalerweise genieße ich meine kleinen Auszeiten. Das letzte mal vor ein paar Wochen habe ich erstmal eine Stunde gar nichts gemacht. Kaffee getrunken, in Zeitschriften geblättert, die Wand angeschaut. Hach war das schön! Und dann Haushalt, die nicht kinderfreundlichen Sachen. Gleichzeitig habe ich natürlich die Süße vermisst. Sobald das Kind nicht in Deiner Nähe ist fühlst Du Dich als hätte man Dir ein Körperteil amputiert.

Ist schon komisch. Da sehnt man sich nach den Auszeiten und muss sich selbst zwingen sie zu nutzen und zu genießen. Daher habe ich jetzt erstmal das für mich sinnvollste gemacht. Kurz Zeit für mich. Kaffee, Blog, hach. Schön.

Und gleich schnappe ich mir meinen Brockhaus und lege los. Worauf habe ich Lust? Staubsaugen? Wäsche? Endlich mal Staub wischen?

Auf einen zweiten Kaffee.

Balance ist wichtig. Zwischen Haushalt und Entspannung. Klappt schon.

Die Puppe darf ich vermissen, Sorgen muss ich mir keine machen. Sie ist bestens aufgehoben.

Eure Wiktoria

Dienstag, 13. Oktober 2015

Ernährungsplan Baby (ab ca 8. Monaten)

Hallo zusammen,

es gibt im Internet so viele Übersichten was ein Baby essen darf und was nicht. So aufgearbeitet wie ich es mag habe ich es aber nicht gefunden. Daher habe ich mich entschlossen eine eigene Zusammenfassung zu erstellen. Sie geht von der Ernährung eines Kindes aus, das schon komplett Beikost bekommt und auch so hin und wieder vom Tisch isst.

WICHTIGER HINWEIS: 
Ich bin keine Kinderärztin, Hebamme oder Ernährungwissenschaftlerin. Ich bin einfach nur eine Mama die sich ein paar Sachen zusammengeschrieben hat und sie mit Euch teilt.
Diese Zusammenfassung ist komplett allgemein gehalten. Möglicherweise haben Eure Kinder Allergien, besonders sensible Mägen oder vertragen bestimmte Dinge nicht. 
Bitte fragt im Zweifel immer beim Kinderarzt oder Eurer Hebamme nach.  
Natürlich kann ich keinerlei Gewährleistung für die Richtigkeit meiner Angaben übernehmen. Eine Quellenübersicht gibt es aber selbstverständlich. Diese Liste erhebt natürlich gar keinen Anspruch auf Vollständigkeit. 

Ein gesunder Ernährungsplan sieht Folgendes vor:

  • abwechlunsgsreiche und vielseitige Kost
  • täglich: Vollkornprodukte, Früchte, Gemüse, Milchprodukte wie Joghurt, Quark und Käse (dabei immer auf Vollmilch achten, halbfette Milchprodukte versorgen das Baby nicht ausreichend mit Nährstoffen)
  • Fleisch, Fisch und Eier werden jeden zweiten bis dritten Tag empfohlen
  • als Zwischenmahlzeiten sind geeignet: Karotten, Gurken, Früchte, Brot, Trockenfrüchte wie Aprikosen
  • Pflanzliche Fette sind tierischen beim Kochen vorzuziehen (Rapsöl, etc)
  • Auf Salz wird die ersten 6 bis 8 Lebensmonate komplett verzichtet, später wird salzarm gekocht und sparsam gewürzt
  • Süßigkeiten in ganz minimalen Mengen (im Buch von Anne Iburg wird sogar auf den Verzicht bis zum Kindergarten empfohlen)
  • Als Getränke werden Wasser, Tee und und stark verdünnte ungesüßte Säfte empfohlen.
BITTE NICHT!
  • Honig (da es als reines Naturprodukt Bakterien enthalten kann, Remo Largo empfiehlt Honig erst nach dem 2. Lebensjahr)
  • Erdnüsse (können bei schwere allergische Reaktionen hervorrufen, empfohlen ab 3 Jahren
  • Zitrusfrüchte und - säfte: Babys reagieren hier ebenfalls allergisch, außerdem sind sie zu sauer für die zarten Mägen der Babys)
  • Koffein: enthalten in Schokolade, Kaffee, schwarzem Tee und in vielen Limonaden (zum Vergleich: 100 g Kaffee enthalten 40 mg Koffein, dunkle Schokolade enthält 43 mg Koffein und Milchschokolade 20 mg) 
  • Eier: ab dem 6. Lebensmonat hart gekocht, gelegentlich. 


Wenn ich noch etwas finde, werde ich die Liste selbstverständlich erweitern.

Folgender Quellen habe ich mich bedient. 
1. 
 
Babyjahre von Remo H. Largo
ISBN: 978-3492233194
Auflage: Juni 2003
Hier ist der Link zur aktuellen Auflage, zum Preis von 14.99 € >>KLICK<<

2. 

Baby Betriebsanleitung von Joe Borgenicht und Dr. Louis Borgenicht
ISBN: 978-3442392506
Auflage: März 2014 >>KLICK<<

3. 

Die besten Breie für Ihr Baby von Anne Iburg
ISBN: 978-3830469629
Auflage: Februar 2014 >>KLICK<< 

Sonntag, 4. Oktober 2015

Der exklusive Eltern-Club und die außenstehenden Nicht-Mitglieder

Es heißt doch es verändere sich alles wenn man ein Kind bekommt. Schlafen wird zur Mangelware, die Handtasche wird gegen eine geräumige Wickeltasche ausgetauscht, der süße City Flitzer gegen eine Familienkutsche. 

Das und einiges mehr sind die Klassiker die man so hört. Über ein Thema wird aber viel weniger geschrieben und gesprochen, zumindest habe ich bisher kaum etwas dazu gefunden. Weshalb ich nun selbst darüber schreibe. 

Nämlich darüber wie sich Freundschaften verändern, speziell Freundschaften mit Kinderlosen und noch spezieller Freundschaften mit kinderlosen Singles.

Es wird wohl niemanden überraschen dass Neu-Eltern auf einmal ganz andere Themen haben. Statt über den letzten Kinobesuch unterhält man sich über die aktuelle Windelgröße. Statt über die die durchzechte Nacht zu sprechen erzählt man einander wie man das weindene Kind die ganze Nacht getröstet hat. Es ist eine neue, fremde Welt. Und über die herrscht dringend Redebedarf!

Und hier tun sich schon die ersten Probleme auf: Nicht alle vom bisherigen Freundeskreis sind Mitglied in diesem Eltern-Club! Ihnen ist der Zugang zu dieser Welt verborgen und die an der Tagesordnung stehenden Themen sind Nicht-Mitgliedern ziemlich egal.

Genau genommen ist dieser ominöse Eltern-Club wie eine Sekte. Eigentlich schlimmer. Mitglieder folgen streng hörig den Forderungen ihrer jeweils persönlichen Gurus. Unterwerfen ihre Tagespläne, ändern Autorouten, verzichten auf Schlaf und sind im Grunde nichts anderes als kleine ferngesteuerte Soldaten. Und was wäre eine anständige Sekte ohne Drogen und Gehirnwäsche? So auch hier der Fall, die völlig willenlosen Mitglieder sind auch noch ständig high vom Endorphin dass ihnen ihre Gurus jeden Tag aufs Neue ins Gesicht lächeln. 

Von außen betrachtet ist dieser Club verrückt und wahnsinnig. Jedes Mitglied drinnen aber weiß, dass diese Mitgliedschaft die beste und tollste Entscheidung in ihrem Leben ist, trotz aller Entbehrungen.

Nun verstehen Nicht-Mitglieder diese Regeln aber nicht. Und wenn sie sie doch verstehen dann sehen sie natürlich keinen Bedarf für sich diese Regeln anzuwenden. 
Allerdings: wer mit den Mitgliedern in Kontakt treten will und sogar befreundet sein will sollte diese Regeln zumindest akzeptieren. 

Nicht-Mitglieder in festen Partnerschaften können damit noch am ehesten etwas anfangen. Immerhin sind sie gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis für den anderen gewohnt. Kritisch wird es aber bei Single-Freunden. Die die meiste Zeit ihres Lebens einfach ihr Ding machen und niemanden Rechenschaft schuldig sind. Eltern und Singles - da sind ganze Galaxien dazwischen. 

Gerade nicht berufstätige Mütter tun sich schwer den Ansprüchen von Single Freundinnen gerecht zu werden. Statt DVD Abende zu veranstalten geht es für die Mütter um 21 Uhr todmüde ins Bett. Statt um die Häuser zu ziehen zieht man einen vollgespuckten Schlafsack um. Und das Wochenende? Ja, das ist nun mal Familienzeit.

So sehr sich die Mama bemühen muss diese Freundschaft zu erhalten so viel Verständnis muss die Single Freundin haben. Das Leben der Mama steht Kopf. Das der Freundin nicht. Ein Interessenkonflikt ist vorprogrammiert. 

Dies trifft sicherlich nicht auf alle zu. Ich habe es aber leider im extremen Gegenteil erlebt. Dies ist auch der Grund warum ich es hier schreibe(n muss). Wenn Eifersucht aufs Baby und mangelndes Verständnis auf den Plan treten ist der Knall unausweichlich. 

Ich persönlich habe es nur schwer geschafft die Balance zwischen Familienleben und einer Freundschaft zur Single Freundin zu finden. Genau genommen habe ich es gar nicht geschafft. Und höre ich mich in meinem Umfeld um ist das wohl gar nicht so selten. Nur sind die Mamas mit denen ich bisher gesprochen habe viel gnadenloser im Aussortieren solcher Freundinnen. Die beste Zeit mich zu treffen? Unter der Woche um 16 Uhr. Dann ist das Kind ausgeschlafen und nach dem Essen, topfit und selten quengelig. Dummerweise arbeitet die Single Freundin aber um diese Zeit.

Abends noch was zu unternehmen war für mich grad am Anfang kaum zu machen. Am Wochenende hätte ich mir wohl mehr Zeit nehmen können und sollen. Aber ich habe das Gefühl, dass es diese konkrete Freundschaft langfristig auch nicht gerettet hätte.

Der Freundeskreis verändert sich. Man hat viel mehr Kontakt mit Mitgliedern des Clubs, die Zeiten und die Rhythmen im Alltag sind vergleichbar, das Verständnis füreinander enorm höher ("Entschuldige bitte dass ich mich eine halbe Stunde verspäte, just in der Tür stehend ist die Windel explodiert"). Andere Mitglieder verstehen, wenn man verspricht in einer Stunde zurückzurufen. Und es dann eine Woche lang nicht tut. Für Nicht-Mitglieder kann das langfristig belastend sein. Die Unzuverlässigkeit. Die mangelnde Spontanität. Die neuerliche Unpünktlichkeit. 

Nur: es ist leider so. Nicht zu ändern. 

Und während Mama ihren Alltag rockt, nicht schläft und die enormen Wäscheberge wäscht.... da wechselt sich still und heimlich der Freundeskreis aus. 

Eure Wiktoria


Ist es Euch auch so ergangen? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Ich freue mich auf Eure Kommentare und einen Austausch!

Willkommen in meiner Familie!

Hallo,

willkommen auf meinem neuen Familienblog!

Wiktoria - das ist der zweite Vorname von meiner Tochter und von mir. Eine alte Familientradition in der Linie meines Vaters.

Wer sind wir?

Ich, also die Mama, bin 30 Jahre alt. Momentan sorge ich mich hauptberuflich um meine Tochter. Vor der Schwangerschaft war ich Industriekauffrau. Ich lese wahnsinnig gerne, häkle und blogge. 

Meine Tochter wurde im Dezember 2014 geboren. Sie ist ein kleines stures Mädchen mit einem lauten Organ. Wenn ihr im Supermarkt ein Baby hört - das sind wahrscheinlich wir!

Wir leben im wunderschönen Bayern bzw. in Franken. Maximal 10 Minuten in jede Richtung zu Fuß und wir sind in der Natur. Für Naturliebhaber ein wundervolles Fleckchen Erde. Kleinstadt und kleine Gemeinde, aber eine Gegend zum Wohlfühlen.

Ich hoffe ihr findet Gefallen am neuen Blog und freue mich auf Euch!

Viele Grüße
Wiktoria