Sonntag, 8. November 2015

Das Geheimnis perfekter Geschenke

Lizenz: CC0 / Public Domain
Da Weihnachten vor der Tür steht will ich heute mein Geschenke-Geheimnis mit Euch teilen. Innerhalb der Familie und im Freundeskreis habe ich mir in den letzten Jahren den Ruf erarbeitet immer besonders persönliche und / oder außergewöhnliche Geschenke zu machen. Es bereitet mir immer eine große Freude wenn meine Ideen und Grübeleien den Beschenkten ein Lächeln ins Gesicht zaubern! Oft werde ich dann gefragt, wie ich darauf gekommen bin.

Und das möchte ich Euch heute verraten.

Mein Geschenke-Masterplan 


1. Anlass überprüfen
Es gibt Situationen, da hört die Suche nach dem perfekten Geschenk schon hier auf.
Zu Hochzeiten schenkt man in der Regel Geld (sehr gerne nett und kreativ verpackt). Zur Geburt eines Kindes sind die Klassiker Windeltorten, Geschenkgutscheine für Drogerien und Strampler (keine Sorge, dies ist nie unpersönlich. Zur Geburt von Mini-W. habe ich 3 Windeltorten und viele Gutscheine bekommen - besser geht es fast nicht!).
2. Persönliches Verhältnis zur Person checken
Dem Chef schenkt man etwas anderes als der besten Freundin. Und der wiederrum etwas anderes als dem kleinen Bruder. 
Muss es ein sehr ausgefallenes persönliches Geschenk sein oder reicht einfach ein Blumenstrauß? 
Wolltet ihr der Person vielleicht schon lange mal "danke" sagen und hattet nie den richtigen Moment dafür? Je nachdem fällt die Suche nach dem richtigen Geschenk umfangreicher oder weniger umfangreich aus

3. Aufmerksam sein und Details beachten
Hört zu! Ich kann es nicht oft genug sagen. Die Person lässt Euch gegenüber fallen dass sie ihre Haare nicht mag? Notiz an mich: daraus kannst Du etwas machen. Die Person war vor kurzem in Irland und schwärmt davon? Rot ist die Lieblingsfarbe? 
Achtet auf alles woraus man etwas machen könnte. Wenn jemand einen Faible für einen bestimmten Sportverein hat kann man darauf prima aufbauen. Spleens sind ebenfalls hilfreich. Ich persönlich stehe ja auf alles was rot ist. Weiße Punkte dazu und ich werde willenlos. Also ist ein Geschenk das das das enthält schon mal ein Treffer.

4. Gesamtsituation erfassen
Bei aller Liebe zu Details darf man das große Ganze nicht vergessen. WER ist diese Person? Vielleicht eine gestresste Mama die kaum noch Zeit für sich findet? Der Opa der am liebsten im Wald ist? Der Familienvater der auf Metallica steht? 
Wenn man weiß wer die Person ist und womit man ihr das Leben erleichtern könnte bzw. ihr eine Freude machen könnte hat man beim Geschenke-Kauf schon fast gewonnen.


Ihr habt ungefähr erfasst, wer warum beschenkt werden soll? Zeit aktiv zu werden.

5. Merkzettel
Ich habe einen geheimen, nur für mich sichtbaren Merkzettel bei Amazon sowie ein Album auf Pinterest. Es geht natürlich auch Block und Stift. Oder eine Datei am PC. Wenn die Muse im August zuschlägt und mir die Idee für ein Weihnachtsgeschenk kommt wird es notiert. Bis Dezember habe ich es nämlich schon drei mal vergessen. Wenn ich durch Onlineshops streife und ungewöhnliches, kreatives, schönes, untypisches finde - es wird notiert. Oft noch ohne konkrete Idee für wen es sein könnte. Ein solider Pool an guten Ideen macht mir im Ernstfall das Leben immer viel leichter.

6. Google, Google, Google
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Der wohl aufwendigste Teil auf der Suche nach dem perfekten Geschenk ist - genau - die Suche. Die Punkte 1 bis 4 laufen bei mir im Kopf quasi im Hintergrund ab. Meine Geschenkesuche beginnt hier - sofern meine Merkzettel die Sache nicht enorm beschleunigt haben. 
Googelt nach allem was die Vorarbeit hergibt. Nach dem Fussballverein. Dem Lieblingsschauspieler (der vielleicht vor grauer Vorzeit mal in einem Independent Film mitgespielt hat den heute aber keiner mehr kennt?). Bedient Euch öffentlich zugänglicher Datenbanken um Wissen zu sammeln. (Beispiel: Jemand sammelt alte Postkarten, also googelt danach ob es vielleicht historische Postkarten aus seinem Heimatort / Lieblingsreiseziel / etc. gibt).
eBay ist Euer Freund, gerade Ungewöhnliches und Seltenes findet man da besonders gut. 
Umgekehrt seid offen für neue, kleine Shops. Es muss nicht immer Amazon und Co. sein. Es gibt SO VIELE tolle kleine Shops, man muss sie nur finden. Oft werden sie in der Google Suche erst auf Seite 5 oder 6 angezeigt. 
Wenn ihr lieber in die Stadt geht anstatt online zu kaufen hilft Euch die Googlei trotzdem. Weil ihr einfach viele Inputs  bekommt was ihr in der Stadt kaufen könntet. Je nach Größe der Stadt und Verfügbarkeit von Läden lohnt es sich eigentlich immer bekannte Wege und Shoppingstraßen zu verlassen und abseits zu schauen ob es nicht dort kleine und spannende Geschäfte gibt.

7. Zeit schenken
Tatsächlich müssen Geschenke weder superorginell sein noch viel Geld kosten - auch wenn ich Euch bis hierher genau das Gegenteil suggeriert habe. Zeit ist oft das beste Geschenk. Geht mit Eurer Oma ins Theater, geht mit dem Onkel wandern. Macht das mit den Menschen die Euch wichtig sind was denen wichtig ist. 

8. Mutig sein
Oft lohnt es sich mutig zu sein. So habe ich meinem Schwiegervater mal ein Buch mit einer persönlichen Widmung seines meist gelesenen Schriftstellers geschenkt. Ich habe einfach eine E-Mail hingeschickt (in die USA wohl gemerkt) und gefragt ob das machbar wäre. Nie im Leben habe ich überhaupt mit einer Antwort des weltweiten Besteller-Autors gerechnet. Mein Mut wurde belohnt - und mein Schwiegervater sprachlos.
Wenn ihr also eine Idee habt die total bekloppt klingt aber richtig gut ist - versucht es trotzdem. Mehr als nicht klappen kann es nicht. Und wenn es doch klappt ist die Freude umso größer.

9. Lokale Gegebenheiten überprüfen
Was gibt es bei Euch vor Ort? Kommt vielleicht der Lieblingsmusiker auf ein Konzert vorbei? Gibt es ein Wellness Center? Ein ungewöhnliches Museum? Haltet Augen und Ohren offen und schickt den Beschenkten an einen Ort den er bisher möglicherweise nicht kannte.

10. Themenpakete 
Themenpakete zählen zu meinen Klassikern. Ich denke mir oft ein Thema aus und bastel mein Geschenk drum herum. So habe ich beispielsweise letztens der Großmutter das Thema "Tee und Orange" gegeben. Ich habe zwei orangene Teegläser gekauft, dazu Orangen Roiboos Tee, Kandis mit Orangen Aroma und Orangen Kekse. 
Einer damals sehr müden Freundin habe ich ein Paket zum Thema "Hallo wach" zusammengestellt. Eine erfrischende Gesichtsmaske, ihren Lieblingskaffee, etc. Vieles kommt einfach überm Störbern in den Geschäften zustande.


Alles durchdacht, aber die zündende Idee fehlt einfach?


Klassiker die immer funktionieren
- Gutscheine für Kino, Massage, etc.
- Frisch abgefüllte Öle oder Spirituosen
- Blumen
- und nicht zu vergessen: schaut ob der zu Beschenkende eine Amazon Wunschliste hat! Damit erreicht man auch viel in kurzer Zeit!

Das i-Tüpfelchen: Verpackung und Glückwunschkarte
Ich versuche meine Verpackung am Thema zu halten. Nicht immer aber wenn es sich anbietet mache ich das richtig gerne. Kinokarten könnten in einer alten VHS Hülle versteckt sein. Das Geschenkpapier passt zur allgemeinen Idee des Geschenkes.
In die Glückwunschkarte schreibe ich nur rein, was ich der Person wirklich wünsche. Dass ihr Traum vom eigenen Motorrad endlich in Erfüllung geht. Dass der neue Job Spaß macht. Es sind immer ein paar persönliche Zeilen die vom Standard "Herzlichen Glückwunsch zur.... " abweicht bzw. diesen ergänzt.

Ich hoffe, ich konnte Euch mit meiner kleinen Übersicht ein klein wenig helfen. Es schaut nach viel Arbeit aus und in der Tat: das ist es auch. Ich schenke unheimlich gerne, mache mir viele Gedanken und habe Spaß dabei. Leider haben in meiner Familie alle zwischen November und Januar Geburtstag - auch die Mini-W. In der Zeit ist es oftmals Stress ein passendes Geschenk zu finden. Denn dummerweise habe ich meine eigene Messlatte nicht unbedingt niedrig angesetzt. Die Freude am Schenken ist die Mühe aber immer wert. Und die Reaktion des Gegenübers sowieso.


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