Klappentext:
Julie verliebt sich in ein Namensschild – und eine kleine französische Stadt steht Kopf!
Julie
Tournelle hat schon viele verrückte Dinge in ihrem Leben getan. Doch
als sie sich in das Namensschild ihres neuen Nachbarn verliebt, wirft
sie endgültig jede Vernunft über Bord. Tagelang bezieht sie Posten
hinter dem Türspion, um einen Blick auf den Unbekannten zu erhaschen.
Dumm nur, dass er gerade dann auftaucht, als ihre Hand in seinem
Briefkasten festklemmt. Doch Ricardo befreit sie nicht nur aus der
misslichen Lage, sondern lädt sie sogar zum gemeinsamen Joggen ein.
Julie weiß, sie sollte zugeben, dass sie nur in Notfällen läuft – wenn
es brennt, oder ein kleiner böser Köter sie verfolgt – statt zu
behaupten, sie sei begeisterte Langstreckenläuferin. Aber eigentlich ist
doch in der Liebe alles erlaubt, oder?
Meine Meinung:
Was
für ein herzerfrischendes Buch! Julie ist eine Protagonistin, die man
sehr schnell in sein Herz schließt. Nur Anhand des Namensschildes des
neuen Nachbarn ist sie hin und weg und beschließt so ziemlich jede
erdenkliche Dummheit zu machen, um ihn kennenzulernen.
Natürlich
wird Ric auch schnell auf sie aufmerksam und so entwickelt sich langsam
aber sich eine zarte Liebesgeschichte. Viel zu langsam für Julie. Was
dazu führt, dass sie noch mehr Dummheiten macht. Und dafür so ziemlich
jeden einspannt, den sie kennt: die Bäckerin vom Viertel, ihre beste
Freundin Sophie, ihren Sandkasten-Freund Xavier. Und obwohl es manchmal
übertrieben scheint, was Julie alles ausheckt, scheint sie doch eine der
Katzen zu sein, die immer auf allen Pfoten landen.
Die
Geschichte ist manchmal etwas übertrieben, man frägt sich durchaus, auf
was für Ideen eine 28-jährige kommen kann. Dennoch hat Julie eine
derartige Lebensfreude in sich, dass man sich einfach gerne mitreissen
lässt.
Der
Schreibstil ist spritzig, erfrischend, herrlich. Man liest gerne weiter,
vor allem weil die Kapitel so extrem kurz. Frei nach dem Motto "nur
noch dieses eine Kapitel, dann lege ich es weg" - und schwupps, hat man
das Buch durch. Endlich mal wieder ein Buch, bei dem ich auch wirklich
lauthals gelacht habe und nicht einfach nur vor mir hergeschmunzelt
habe! Dazu kommen hier und da einige Weisheiten vor, die unter das Herz
gehen und so das Buch trotz Julies Naivität zu etwas Besonderem werden
lassen!
4/5 Sternen für ein etwas anderes Frauenbuch!!!
Blogparade: Travel the World
Dieser Text ist im Rahmen der Blogparade: Travel the World entstanden. Thema des Monats war Frankreich weshalb ich mich entschieden habe diese Rezension vorzustellen.
Wiktoria's Life
☀ Das Leben als Mama ☀ Zweisprachige Erziehung ☀ Häkeln ☀ Alltags-Trubel ☀
Samstag, 5. Dezember 2015
Samstag, 28. November 2015
Blogparade Hafenstädte: Trójmiasto (Gdańsk, Sopot, Gdynia) in Polen
Lynn Benda von http://lieschenradieschen-reist.com hat zur Blogparade aufgerufen. Thema sind Hafenstädte. Direkt vom Thema angesprochen habe ich beschlossen dieses Thema aufzugreifen und an meiner ersten Blogparde teilzunehmen.
So nutze ich die Gelegenheit um Euch von einem der schönsten Orte der Welt zu erzählen. Von der
an der polnischen Küste. Da mein Papa in Danzig geboren wurde und ich als Kind sehr viel Zeit dort verbracht habe war es für mich klar, dass ich nur darüber bloggen kann.
In Polen werden die drei Städte nur dann als solche namentlich benannt wenn es eine Rolle spielt, in welche der drei Städte es genau geht. Ansonsten spricht der Pole einfach nur von "Trójmiasto" (trój - drei und miasto - Stadt). Die Städte sind so miteinander verwachsen dass man es nur anhand von kleinen Ortschildern irgendwann an der Straße kommend merkt dass man von der einen in die andere wechselt.
Ich möchte Euch die einzelnen Städte gerne kurz vorstellen. Beginnen wir auf der Karte "von unten nach oben", mit der wichtigsten und größten Stadt, nämlich Danzig.
Am ehesten kennt man Danzig als die Stadt, in der am 1. September 1939 an der Westerplatte der Zweite Weltkrieg begann. Auf der Westerplatte findet man bis heute noch Überreste der dortige Kasernen sowie ein Denkmal.
Während des Krieges wurde die komplette historische Altstadt zerstört. Die Polen bauten die Altstadt Stein für Stein wieder auf, bis in den 70er Jahren der historische Kern wieder sein ursprüngliches Aussehen zurück erlangt hat. Die Danziger Altstadt zählt zu den schönsten und eindrucksvollsten des Landes (neben Krakau, Warschau und Breslau).
Ebenfalls in Danzig begann die Bewegung, die langfristig zum Fall der Mauer bzw. der Wende im Ostblock führte. Die Gewerkschaft entstand aus Streik der Arbeiter in der Danziger Werft heraus. Der spätere polnische Präsident Lech Wałęsa wurde Vorsitzender. Was als Streik begann wurde schnell zur größten regimekritischen Bewegung des Landes, welche viel Unterstützung quer durch alle Gesellschaftsschichten erhielt. Auch der polnische Papst Johannes Paul II. unterstützte die Bewegung.
Doch was macht den Zauber dieser Stadt aus? Danzig ist einfach alles: historisch und modern, locker und traditionsbewusst. Neben historischen Gebäuden finden sich schon mal mitten in der Stadt topmoderne Einkaufszentren. Wer in Danzig ist sollte unbedingt in eine der vielen Milchbars gehen (zum Beispiel der Neptun Bar am Dlugi Targ - nirgendwo sonst bekommt man so gutes polnisches Essen wie von Oma gekocht - nämlich weil es die polnische Oma gekocht hat!)
Aber lassen wir doch ein paar Fotos sprechen:
Dies ist der Hauptbahnhof der Stadt. Eine historisch einmalig schöne Perle. Bisher habe ich nirgendwo anders einen vergleichbaren Bahnhof gesehen.
Hier ist die Baltische Philharmonie zu sehen.
Dieser Anblick ist der Grund warum ich Danzig so liebe. Laufe ich abends durch die Fußgängerzone ulica Dluga / Dlugi Targ (auf deutsch: lange Straße bzw. langer Markt) spüre ich das Leben. Die polnische Art. Die Lichter. Die tiefe Entspannung wenn ich hier bin. Die vorhin erwähnte Neptunbar ist hier klein rechts zu sehen. Es sind viele Cafés, polnische und internationale Restaurants zu finden. Einiges an Kunsthandwerk. Straßenmusiker. Das pure Leben eben!
Verlässt man am Ende des Dlugi Targ die Fußgängerzone und dreht sich um erblickt man die "Zielona Brama" - das Grüne Tor (einst Stadttor, heute beheimatet es Teile des Nationalmuseums).
Die Marienkirche ist eine der größten Backsteinkirchen Europas und zählt mit einer Kapazität für bis zu 25.000 Besucher als eines der größten Gotteshäuser der Welt. Man kann auf den Turm klettern - sollte allerdings Kondition und keine Höhenangst haben. Zuletzt war ich im im Mai 2014 oben, in der 9. Woche schwanger (wieder unten habe ich es meiner in Danzig lebenden Familie gesagt, dass ich schwanger bin, hätte ich es vorher gesagt hätten die mich nie hinauf gelassen). Der Aufstieg ist recht mühsam doch man wird mit einem Blick über die ganze Stadt belohnt der alle Strapazen vergessen lässt.
Sopot
Nach meinem Loblied auf Danzig fahren wir die Straße, die alle drei Städte verbindet, nämlich die ul. Grunwaldzka weiter nach Sopot.
Sopot ist bekannt für die weltweit längste aus Holz bestehende Seebrücke ("Molo") die der Welt, diese ist 511,5 Meter lang.
Sopot ist der Kurort schlechthin. Vergleichbar vielleicht mit St. Peter Ording in Deutschland. Sopot ist jung, laut, modern, hip - und krachteuer. Man kann hier eine prima Zeit verleben, vor allem seitdem das Zentrum des Kurortes saniert wurde. Allerdings sollte man besser nicht in Sopot übernachten, es sei denn man weiß so gar nicht wohin mit seinem Geld. Es ist übrigends kein Problem sich zwischen den drei Städten zu bewegen. Die SKM ist eine kleine Bummelbahn die für ganz wenig Geld im Minutentakt zwischen den Städten hin und her fährt.
Gdynia
Ursprünglich sollte sich dieser Blogpost nur um Gdynia handeln. Aber man kann nicht von Gdynia schreiben ohne ihre Schwesterstädte zu erwähnen. Gdynia ist... toll! Und jung! Gdynia erhielt erst 1926 das Stadtrecht.
Wer richtig richtig guten Fisch essen will, sollte unbedingt nach Gdynia an den Skwer Kościuszki gehen. Überhaupt, der Skwer! Das ist als würde jemand den Einschaltknopf für den Urlaubsmodus in mir drücken. Es ist eine lange Promenade am Hafen der Stadt. Hier findet man unzählige Fischrestaurants, Souvernirbuden und natürlich auch: Schiffe. Direkt neben dem Skwer liegt der Strand (von dem ich zu meiner großen Überraschung keine Fotos habe). Am Strand steht auch das Musische Theater (hier habe ich einmal das Musica "Hair" gesehen - und war im Anschluss am Strand in einer Bar, das war so einmalig!)
An diesem schönen Springbrunnen beginnt der Skwer sozusagen.
Dieses Schiff heißt "Dar Pomorza" (auf Deutsch: Geschenk Pommerns). Es hat einige Runden um die Welt gedreht. Seit etlichen Jahren steht es nun als Museumsschiff im Hafen. Ich kann nicht sagen wie oft ich als Kind drauf war. Und es war immer wieder schön!
Die ORP Błyskawica war ein polnischer Zerstörer während des Zweiten Weltkrieges. Seit den 70er Jahren ist es in Gdynia ein Museumsschiff.
Die Spitze des Skwer.
Etwas abseits vom Zentrum Gdynias findet man den Klif Orłowski im Stadtteil Orłowo (klif = Klippe). Entlang der Seebrücke spazierend kann man einen wundervollen Ausblick auf die Klippe genießen)
Noch ein paar Gedanken:
Die Dreistadt ist defintiv einen Besuch wert. Wer mehr wissen will - schreibt mir! Ich könnte stundenlang erzählen (was man auch an der Länge dieses Blogposts sehen kann). Mein Mann macht sich über mich lustig dass ich mich im kleinen Heimatkaff verlaufe aber in Dreistadt blind alles finde. Wie kann sich ein blindes Huhn auf dem Weg zum Bäcker 5 mal verlaufen - in einem 6000 Seelen Dorf - und sich gleichzeitig in diesem unübersichtlichen Tumult aus Straßen in Trójmiasto zurecht finden? Naturtalent würde ich sagen :)
Eine persönliche Geschichte habe ich auch noch. Eine lustige Geschichte, wer also etwas zum Schmunzeln haben will wird belohnt bis hierhin durchgehalten zu haben. Ich war nämlich anno dazumal der Meinung meinen Führerschein in Polen in einem Ferienkurs zu machen Also war ich zwei Wochen in Danzig, habe bei Verwandten gewohnt und habe im Grunde nichts anderes gemacht als Auto zu fahren und Theorie zu lernen. Am Ende der anstrengenden Wochen kam dann das große Finale: die Prüfung! Dazu muss man wissen dass es damals in Polen einen Manövrier-Platz gab den man zur Prüfung absolvieren musste (natürlich wurde der vorher geübt). Unter anderem musste man zwischen Hütchen eine sehr enge Rechtskurve vorwärts fahren und rückwärts zurück. Ohne die Hütchen zu verschieben. Blut und Wasser schwitzend habe ich das geschafft. Erst nachdem das erledigt war durfte man mit den Prüfer auf die Straße. Leider hat man während der Fahrprüfung ein anderes Auto als während des Lernens (aber immerhin das gleiche Modell). Während ich im Lernauto die Kupplung durchdrücken musste damit sie überhaupt reagiert hat sprang die vom Prüfungsauto vom Hinsehen an. So kam es, dass ich ganze 7 mal das Auto habe verrecken lassen. Die letzten drei mal davon auf den S-Bahn Schienen. Zum Glück kam grad keine Bahn... natürlich war damit die Prüfung vorbei und ich fix und fertig mit den Nerven.
Ich beschloss einige Tage länger zu bleiben und den nächsten Termin zur Wiederholung zu nutzen. Leider scheiterte ich da bereits am Manövrier Platz in dieser blöden Kurve... Also fuhr ich nach 3 Wochen OHNE Führerschein nach Deutschland...
Zwei Monate später beschloss ich nochmal nach Danzig zu fahren, für den dritten Anlauf. Ich buchte einen Flug von Frankfurt Hahn (immerhin der erste Flug alleine in meinem Leben), brauchte 6 Stunden nur um zum Flughafen zu kommen. Kam in Danzig an, nahm noch zwei Fahrstunden, trat zur Prüfung an und.. scheiterte wieder am Manövrier-Platz!! Mit eingezogenem Kopf, verlorenen Stolz und viel in den Sand gesetzten Geld kehrte ich zurück nach Hause....
Zu meiner Verteidigung muss ich sagen dass ich den Führerschein in Deutschland beim mit null Fehlerpunkten und beim ersten Anlauf bestanden habe!
So, nach dieser kurzen Geschichte kommen wir zum Ursprung des Themas: der BLOGPARADE! Habt ihr auch Lust zum Thema "Hafenstädte" zu schreiben? Dann hängt Euch bei http://lieschenradieschen-reist.com/hafenstaedte/#more-2855 an und erzählt etwas über "Eure" Hafenstadt! Ich freue mich von Euch zu lesen!
Viele sehnsuchtsvolle Grüße!
So nutze ich die Gelegenheit um Euch von einem der schönsten Orte der Welt zu erzählen. Von der
Dreistadt
~ ~ Gdańsk ~ Gdynia ~ Sopot ~ ~
an der polnischen Küste. Da mein Papa in Danzig geboren wurde und ich als Kind sehr viel Zeit dort verbracht habe war es für mich klar, dass ich nur darüber bloggen kann.
Quelle: Google Maps |
In Polen werden die drei Städte nur dann als solche namentlich benannt wenn es eine Rolle spielt, in welche der drei Städte es genau geht. Ansonsten spricht der Pole einfach nur von "Trójmiasto" (trój - drei und miasto - Stadt). Die Städte sind so miteinander verwachsen dass man es nur anhand von kleinen Ortschildern irgendwann an der Straße kommend merkt dass man von der einen in die andere wechselt.
Ich möchte Euch die einzelnen Städte gerne kurz vorstellen. Beginnen wir auf der Karte "von unten nach oben", mit der wichtigsten und größten Stadt, nämlich Danzig.
Gdańsk
Blick auf den Zuraw, den Kran in Danzig am Fluss Motlawa |
Westerplatte |
Während des Krieges wurde die komplette historische Altstadt zerstört. Die Polen bauten die Altstadt Stein für Stein wieder auf, bis in den 70er Jahren der historische Kern wieder sein ursprüngliches Aussehen zurück erlangt hat. Die Danziger Altstadt zählt zu den schönsten und eindrucksvollsten des Landes (neben Krakau, Warschau und Breslau).
Ebenfalls in Danzig begann die Bewegung, die langfristig zum Fall der Mauer bzw. der Wende im Ostblock führte. Die Gewerkschaft entstand aus Streik der Arbeiter in der Danziger Werft heraus. Der spätere polnische Präsident Lech Wałęsa wurde Vorsitzender. Was als Streik begann wurde schnell zur größten regimekritischen Bewegung des Landes, welche viel Unterstützung quer durch alle Gesellschaftsschichten erhielt. Auch der polnische Papst Johannes Paul II. unterstützte die Bewegung.
Doch was macht den Zauber dieser Stadt aus? Danzig ist einfach alles: historisch und modern, locker und traditionsbewusst. Neben historischen Gebäuden finden sich schon mal mitten in der Stadt topmoderne Einkaufszentren. Wer in Danzig ist sollte unbedingt in eine der vielen Milchbars gehen (zum Beispiel der Neptun Bar am Dlugi Targ - nirgendwo sonst bekommt man so gutes polnisches Essen wie von Oma gekocht - nämlich weil es die polnische Oma gekocht hat!)
Aber lassen wir doch ein paar Fotos sprechen:
Dies ist der Hauptbahnhof der Stadt. Eine historisch einmalig schöne Perle. Bisher habe ich nirgendwo anders einen vergleichbaren Bahnhof gesehen.
Hier ist die Baltische Philharmonie zu sehen.
Dieser Anblick ist der Grund warum ich Danzig so liebe. Laufe ich abends durch die Fußgängerzone ulica Dluga / Dlugi Targ (auf deutsch: lange Straße bzw. langer Markt) spüre ich das Leben. Die polnische Art. Die Lichter. Die tiefe Entspannung wenn ich hier bin. Die vorhin erwähnte Neptunbar ist hier klein rechts zu sehen. Es sind viele Cafés, polnische und internationale Restaurants zu finden. Einiges an Kunsthandwerk. Straßenmusiker. Das pure Leben eben!
Verlässt man am Ende des Dlugi Targ die Fußgängerzone und dreht sich um erblickt man die "Zielona Brama" - das Grüne Tor (einst Stadttor, heute beheimatet es Teile des Nationalmuseums).
Foto von pixabay / Barni1 |
Nach meinem Loblied auf Danzig fahren wir die Straße, die alle drei Städte verbindet, nämlich die ul. Grunwaldzka weiter nach Sopot.
Sopot ist bekannt für die weltweit längste aus Holz bestehende Seebrücke ("Molo") die der Welt, diese ist 511,5 Meter lang.
Sopot ist der Kurort schlechthin. Vergleichbar vielleicht mit St. Peter Ording in Deutschland. Sopot ist jung, laut, modern, hip - und krachteuer. Man kann hier eine prima Zeit verleben, vor allem seitdem das Zentrum des Kurortes saniert wurde. Allerdings sollte man besser nicht in Sopot übernachten, es sei denn man weiß so gar nicht wohin mit seinem Geld. Es ist übrigends kein Problem sich zwischen den drei Städten zu bewegen. Die SKM ist eine kleine Bummelbahn die für ganz wenig Geld im Minutentakt zwischen den Städten hin und her fährt.
Gdynia
Ursprünglich sollte sich dieser Blogpost nur um Gdynia handeln. Aber man kann nicht von Gdynia schreiben ohne ihre Schwesterstädte zu erwähnen. Gdynia ist... toll! Und jung! Gdynia erhielt erst 1926 das Stadtrecht.
Wer richtig richtig guten Fisch essen will, sollte unbedingt nach Gdynia an den Skwer Kościuszki gehen. Überhaupt, der Skwer! Das ist als würde jemand den Einschaltknopf für den Urlaubsmodus in mir drücken. Es ist eine lange Promenade am Hafen der Stadt. Hier findet man unzählige Fischrestaurants, Souvernirbuden und natürlich auch: Schiffe. Direkt neben dem Skwer liegt der Strand (von dem ich zu meiner großen Überraschung keine Fotos habe). Am Strand steht auch das Musische Theater (hier habe ich einmal das Musica "Hair" gesehen - und war im Anschluss am Strand in einer Bar, das war so einmalig!)
An diesem schönen Springbrunnen beginnt der Skwer sozusagen.
Dieses Schiff heißt "Dar Pomorza" (auf Deutsch: Geschenk Pommerns). Es hat einige Runden um die Welt gedreht. Seit etlichen Jahren steht es nun als Museumsschiff im Hafen. Ich kann nicht sagen wie oft ich als Kind drauf war. Und es war immer wieder schön!
Die ORP Błyskawica war ein polnischer Zerstörer während des Zweiten Weltkrieges. Seit den 70er Jahren ist es in Gdynia ein Museumsschiff.
Die Spitze des Skwer.
Etwas abseits vom Zentrum Gdynias findet man den Klif Orłowski im Stadtteil Orłowo (klif = Klippe). Entlang der Seebrücke spazierend kann man einen wundervollen Ausblick auf die Klippe genießen)
Noch ein paar Gedanken:
Die Dreistadt ist defintiv einen Besuch wert. Wer mehr wissen will - schreibt mir! Ich könnte stundenlang erzählen (was man auch an der Länge dieses Blogposts sehen kann). Mein Mann macht sich über mich lustig dass ich mich im kleinen Heimatkaff verlaufe aber in Dreistadt blind alles finde. Wie kann sich ein blindes Huhn auf dem Weg zum Bäcker 5 mal verlaufen - in einem 6000 Seelen Dorf - und sich gleichzeitig in diesem unübersichtlichen Tumult aus Straßen in Trójmiasto zurecht finden? Naturtalent würde ich sagen :)
Eine persönliche Geschichte habe ich auch noch. Eine lustige Geschichte, wer also etwas zum Schmunzeln haben will wird belohnt bis hierhin durchgehalten zu haben. Ich war nämlich anno dazumal der Meinung meinen Führerschein in Polen in einem Ferienkurs zu machen Also war ich zwei Wochen in Danzig, habe bei Verwandten gewohnt und habe im Grunde nichts anderes gemacht als Auto zu fahren und Theorie zu lernen. Am Ende der anstrengenden Wochen kam dann das große Finale: die Prüfung! Dazu muss man wissen dass es damals in Polen einen Manövrier-Platz gab den man zur Prüfung absolvieren musste (natürlich wurde der vorher geübt). Unter anderem musste man zwischen Hütchen eine sehr enge Rechtskurve vorwärts fahren und rückwärts zurück. Ohne die Hütchen zu verschieben. Blut und Wasser schwitzend habe ich das geschafft. Erst nachdem das erledigt war durfte man mit den Prüfer auf die Straße. Leider hat man während der Fahrprüfung ein anderes Auto als während des Lernens (aber immerhin das gleiche Modell). Während ich im Lernauto die Kupplung durchdrücken musste damit sie überhaupt reagiert hat sprang die vom Prüfungsauto vom Hinsehen an. So kam es, dass ich ganze 7 mal das Auto habe verrecken lassen. Die letzten drei mal davon auf den S-Bahn Schienen. Zum Glück kam grad keine Bahn... natürlich war damit die Prüfung vorbei und ich fix und fertig mit den Nerven.
Ich beschloss einige Tage länger zu bleiben und den nächsten Termin zur Wiederholung zu nutzen. Leider scheiterte ich da bereits am Manövrier Platz in dieser blöden Kurve... Also fuhr ich nach 3 Wochen OHNE Führerschein nach Deutschland...
Zwei Monate später beschloss ich nochmal nach Danzig zu fahren, für den dritten Anlauf. Ich buchte einen Flug von Frankfurt Hahn (immerhin der erste Flug alleine in meinem Leben), brauchte 6 Stunden nur um zum Flughafen zu kommen. Kam in Danzig an, nahm noch zwei Fahrstunden, trat zur Prüfung an und.. scheiterte wieder am Manövrier-Platz!! Mit eingezogenem Kopf, verlorenen Stolz und viel in den Sand gesetzten Geld kehrte ich zurück nach Hause....
Zu meiner Verteidigung muss ich sagen dass ich den Führerschein in Deutschland beim mit null Fehlerpunkten und beim ersten Anlauf bestanden habe!
So, nach dieser kurzen Geschichte kommen wir zum Ursprung des Themas: der BLOGPARADE! Habt ihr auch Lust zum Thema "Hafenstädte" zu schreiben? Dann hängt Euch bei http://lieschenradieschen-reist.com/hafenstaedte/#more-2855 an und erzählt etwas über "Eure" Hafenstadt! Ich freue mich von Euch zu lesen!
Viele sehnsuchtsvolle Grüße!
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Sehnsucht,
Sopot
Donnerstag, 19. November 2015
[Archiv] Mai 2011 - Zeit zum Abschied nehmen
Heute hatte ich
meinen letzten Tag an der FH. Nicht dass ich eine Vorlesung besucht
hätte, das nicht. Aber ich hab eine Freundin getroffen, zu Mittag
gegessen, das letzte Käffchen getrunken.
Von zwei Lieblings-Profs wollte ich mich verabschieden. Zum Glück traf ich beide an. Vor allem beim Prof. S., der mich Europa-Recht lehrte, war mir wichtig.
Ich geh zu ihm hin und sag "Herr S., ich wollte mich noch verabschieden, morgen exmatrikuliere ich mich."
Erzähl ihm von der Ausbildung, die ich am Montag anfange. Davon, dass das ganze Studium einfach keinen Sinn mehr gemacht hat.
Er wünscht mir alles Gute, meint, dass ich es mit meiner Persönlichkeit auch ohne Studium weit bringen werde und dass ich so bleiben soll, wie ich bin.
Und während er sprach, wuchs der Kloß in meinem Hals auf Medizinball-Größe an. Von wegen, das geht mir leicht von der Hand. Dieses Studium schmeissen. Von wegen alles hinter mir lassen. Von wegen "dem weine ich keine Träne nach". Von wegen, ich geh mit nem Picollo in der Hand ins Prüfungsamt.
Hach.
"Und danke dafür, dass Sie mein Interesse für Europa-Recht geweckt haben. Es hat mich interessiert und tut es immer noch."
Soll er auch mal wissen. Dass es Studenten gab / gibt, die wirklich aus Spass an der Freude seine Vorlesung besucht haben.
Ich verabschiede mich, drehe mich um und ringe um Fassung. Tränen. Stimme stockt. Atmung stockt. Sage zu meiner Freundin: "Du glaubst grad gar nicht, wie ich mich beherrschen muss. Geb mir noch 2 Minuten, dann bin ich wieder ruhig."
Noch ein Käffchen. Noch eine Runde durch die FH.
Prof B. kommt vorbei, mein Lieblings-Prof aus alten BWL-Zeiten. Auch ein kurzer Plausch. Ein paar nette Worte. Und "zusammen haben wir in Bayern immerhin das Rauchverbot durchgebracht." Ich lache und erinnere mich. Prof. B. und ich, wir haben das Volksbegehren und den anschließenden Volksentscheid massiv vorangetrieben. Mein Humor kehrt zurück und ich lache "immerhin ein Ziel, dass ich im BWL Studium erreicht habe."
"Machen Sie es gut, A. Viel Erfolg für die Lehre".
"Danke Prof. B."
Noch Abschieds-Tiraden von der Freundin. Noch eine Umarmung. Noch ein Küsschen. Noch ein "Sag feil ja Montag, wies war!"
Ich gehe zum Parkplatz und merke: das war´s. Es fühlt sich immer noch richtig an, aber eine gewisse Sentimentalität kann ich nicht leugnen.
Die Exmatrikulation morgen. Das ist nur noch ein kleiner Papierkram. Der Abschied war heute.
Und er fiel mir schwerer als ich dachte.
Von zwei Lieblings-Profs wollte ich mich verabschieden. Zum Glück traf ich beide an. Vor allem beim Prof. S., der mich Europa-Recht lehrte, war mir wichtig.
Ich geh zu ihm hin und sag "Herr S., ich wollte mich noch verabschieden, morgen exmatrikuliere ich mich."
Erzähl ihm von der Ausbildung, die ich am Montag anfange. Davon, dass das ganze Studium einfach keinen Sinn mehr gemacht hat.
Er wünscht mir alles Gute, meint, dass ich es mit meiner Persönlichkeit auch ohne Studium weit bringen werde und dass ich so bleiben soll, wie ich bin.
Und während er sprach, wuchs der Kloß in meinem Hals auf Medizinball-Größe an. Von wegen, das geht mir leicht von der Hand. Dieses Studium schmeissen. Von wegen alles hinter mir lassen. Von wegen "dem weine ich keine Träne nach". Von wegen, ich geh mit nem Picollo in der Hand ins Prüfungsamt.
Hach.
"Und danke dafür, dass Sie mein Interesse für Europa-Recht geweckt haben. Es hat mich interessiert und tut es immer noch."
Soll er auch mal wissen. Dass es Studenten gab / gibt, die wirklich aus Spass an der Freude seine Vorlesung besucht haben.
Ich verabschiede mich, drehe mich um und ringe um Fassung. Tränen. Stimme stockt. Atmung stockt. Sage zu meiner Freundin: "Du glaubst grad gar nicht, wie ich mich beherrschen muss. Geb mir noch 2 Minuten, dann bin ich wieder ruhig."
Noch ein Käffchen. Noch eine Runde durch die FH.
Prof B. kommt vorbei, mein Lieblings-Prof aus alten BWL-Zeiten. Auch ein kurzer Plausch. Ein paar nette Worte. Und "zusammen haben wir in Bayern immerhin das Rauchverbot durchgebracht." Ich lache und erinnere mich. Prof. B. und ich, wir haben das Volksbegehren und den anschließenden Volksentscheid massiv vorangetrieben. Mein Humor kehrt zurück und ich lache "immerhin ein Ziel, dass ich im BWL Studium erreicht habe."
"Machen Sie es gut, A. Viel Erfolg für die Lehre".
"Danke Prof. B."
Noch Abschieds-Tiraden von der Freundin. Noch eine Umarmung. Noch ein Küsschen. Noch ein "Sag feil ja Montag, wies war!"
Ich gehe zum Parkplatz und merke: das war´s. Es fühlt sich immer noch richtig an, aber eine gewisse Sentimentalität kann ich nicht leugnen.
Die Exmatrikulation morgen. Das ist nur noch ein kleiner Papierkram. Der Abschied war heute.
Und er fiel mir schwerer als ich dachte.
Mittwoch, 18. November 2015
Sie betreten... die geheimen Archive...!
Wiktoria's Life ist Anfang Oktober 2015 online gegangen. Es ist also noch ein blutjunger kleiner putziger Blog. Ein Blögchen fast noch.
Was aber viele nicht wissen: Wiktoria's Life ist bereits mein zweiter Blog. Meinen alten Blog habe ich ganze vier Jahre gepflegt und gehegt. Aber wie es so ist, irgendwann wächst man aus bestimmten Dingen raus weshalb ich eine Frischekur nötig habe und den hier vorliegenden Blog ins Leben gerufen habe. War mein alter Blog ein Kuddelmuddel aus allem möchte ich mich mit Wiktoria's Life in die Riege der Familien-Blogs einreihen wobei ich trotzdem hoffe meine eigene Nische zu finden.
Viele meiner alten Texte mag ich bis heute. Und diese werde ich die nächsten Wochen nach und nach hier veröffentlichen. Ich möchte sie Euch, meinen neuen Lesern, zugänglich machen. Und ich möchte dass sie einfach ein Teil von Wiktoria's Life werden, nur dann ist der neue Anspruch vollständig.
Es werden also die nächste Zeit immer wieder mal Texte kommen, deren Überschriften mit [Archiv] beginnen. Dann wisst ihr gleich - hier werden die ollen Kamellen ausgepackt.
Viel Spaß dabei!
Lizenz: CC0 Public Domain |
Viele meiner alten Texte mag ich bis heute. Und diese werde ich die nächsten Wochen nach und nach hier veröffentlichen. Ich möchte sie Euch, meinen neuen Lesern, zugänglich machen. Und ich möchte dass sie einfach ein Teil von Wiktoria's Life werden, nur dann ist der neue Anspruch vollständig.
Es werden also die nächste Zeit immer wieder mal Texte kommen, deren Überschriften mit [Archiv] beginnen. Dann wisst ihr gleich - hier werden die ollen Kamellen ausgepackt.
Viel Spaß dabei!
Sonntag, 15. November 2015
Genießt es. Es ist das Einzige was ihr tun könnt
Ihr Lieben,
eigentlich wollte ich nur noch flix den Laptop herunterfahren und mich dann mit einem Buch ins Bett kuscheln. Aber irgendwie hat mich die Atmosphäre des dunklen Esszimmers kurz gefangen gehalten und ich habe beschlossen, diesen Moment zu nutzen um ein paar Gedanken niederzuschreiben.
Was Freitag Nacht in Paris los war muss ich Euch nicht erzählen. Die Bilder haben uns alle im unserem Innersten erschüttert. Zwei Tage fand ich keine Worte für meine Gefühle und meine Gedanken. Ich bin mir noch nicht einmal sicher ob ich jetzt die richtigen Worte finden werde.
Aber eigentlich will ich gar nichts über Paris schreiben. Alles was dazu gesagt werden muss wurde bereits gesagt. Und im Entsetzen und in der Trauer sind wir eh alle eins. Ich hoffe, ihr vertragt ein bisschen Pathos, denn ohne wird es jetzt nicht gehen.
Es geht um die Vergänglichkeit der Zeit, der Vergänglichkeit unserer Selbst. Paris hat mir einmal mehr vor Augen geführt dass wir keine Garantie für das Morgen haben. Die Besucher des Konzertes haben ihre Lieben verabschiedet, vielleicht waren sie am Samstag zum gemeinsamen Frühstück verabredet oder abends ins Kino. Das sollte nie geschehen.
Wisst ihr ob ihr morgen zuverlässig auf Arbeit ankommt? Eure Familie am Abend wieder begrüßen dürft? Höchstwahrscheinlich schon, aber wissen tun wir es nicht.
Zum ersten Mal habe ich dieses Gefühl ganz stark gespürt als ich am 13. Oktober 2011 einen schweren Autounfall hatte den ich wie durch ein Wunder überlebt habe. Die Feuerwehr hatte damals nicht mit Überlebenden gerechnet, als sie zu meinem Unfallort hinkam. Mir ist bis auf ein paar Rippenprellungen und Schnittwunden im Gesicht und an den Händen nichts passiert. Den Autounfall habe ich selbst verschuldet, aber das nur als Randnotiz. Ich war auf dem Weg in die Arbeit, in die ich aber 4 Wochen lang nicht mehr gehen sollte.
Ich war lächerliche 3 Tage im Krankenhaus. In diesen 3 Tagen habe ich viel nachgedacht. Was wäre wenn es nicht so ausgegangen wäre? Wenn es ganz anders gekommen wäre? Ich hätte nie geheiratet, nie Kinder bekommen. Und noch einige andere Dinge im Leben, die mir immer wichtig waren.
Im Juni 2012 haben mein Mann und ich dann geheiratet. Mein Autounfall hat mich eines gelehrt: nicht mehr auf irgendwann zu warten. Da ich nicht weiß ob es das irgendwann einmal gibt. Sofern meine Wünsche, Träume und Hoffnungen zu realisieren sind, realsiere ich sie JETZT. Das mag pathetisch klingen und wahrscheinlich ist es das auch. Aber genau das habe ich aus meinem Unfall gelernt.
Dieses Jahr ist übrigends zum ersten Mal der 13. Oktober gekommen und gegangen ohne dass ich an den Unfall gedacht habe. Den vierten "Jahrestag" habe ich vergessen. Das ist gut für mich. Weil ich den Dämon somit losgeworden bin. Aber was ich daraus gezogen habe wird mich mein Leben lang begleiten.
Seitdem genieße ich viel mehr. Ich habe jede Minute meiner Hochzeit so intensiv genossen wie selten etwas in meinem Leben. Ich wollte jede Sekunde in mir aufsaugen und mich an jedes Detail erinnern. Ich wusste, dass dieser Tag so schnell vorbei gehen würde. Ist er auch, heute sind wir über 3,5 Jahre verheiratet. Und doch: ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen. Ich erinnere mich an den Geschmack des Essens, an die tanzenden Gesichter, an die Tränen bei der freien Trauung. Ich meine mich an ALLES zu erinnern. Das gleiche gilt für die Geburt meiner Tochter. Auch wenn sie per Kaiserschnitt kam und ich gerade die ersten drei Tage echt zu kämpfen hatte (mit meinem Körper, meiner Seele, diesen vielen Hormonen und allem was dazu gehört). Seit ich das erste Mal das Schreien meines Mädchens gehört habe bin ich ein wandelndes Aufnahmegerät. Meine Tochter wird demnächst 1 Jahr alt - wo ist dieses Jahr geblieben? In meinem Herzen und auf unzähligen Fotos ist es geblieben (ein Hoch auf die Generation Smartphone, wirklich!).
Ich bin sicherlich keine Romantikerin fernab jeder Realität. Mir ist völlig klar, dass nicht immer alles geht. Dass man auf bestimmte Dinge eben doch warten muss, auch wenn es noch so wichtig ist. Aber: sobald es möglich ist seine Wünsche und Träume in die Tat umzusetzen sollte man dies tun. Nicht "wenn der richtige Zeitpunkt" kommt. Denn er kommt sehr oft einfach nie. Und weil das Warten auf den richtigen Zeitpunkt nicht selten eine Ausrede der Angst ist.
Ich sage auch nicht, dass man sein Leben bedienungslos zu genießen hat. Ich selbst hatte in meinem Leben mehrere schwere Episoden, da wären Texte wie dieser hier der pure Hohn und Spott für meine Seele gewesen. Auch die Mutterschaft ist manchmal so sakrisch anstrengend dass man nicht mehr weiter weiß. Das Leben ist manchmal hart. Und manchmal fliegt uns die ganze Chose mit einem lauten Knall um die Ohren. Genießen kann man das nicht. Aber jede gute Zeit, die nicht von einer Krise geprägt ist, jeder schöne Moment in dem man sicht nicht ärgert - diese Momente sind unsere Energiespeicher. Sie helfen uns durch die harte Zeit hindurch. Machen es erträglicher. Und erinnern uns vielleicht auch daran dass es Menschen und Dinge gibt für die es sich lohnt zu kämpfen.
Und genau das ist es. Mehr können wir nicht tun als das hier und jetzt einfach zu genießen. Das Beste draus zu machen. Manchmal ist die ganze Sache ein Kampf. Aber auch er ist es wert gekämpft zu werden.
Ich hatte Pathos angekündigt. Ist es pathetisch geworden? Ein klein wenig. Ich hatte Euch ja gewarnt.
eigentlich wollte ich nur noch flix den Laptop herunterfahren und mich dann mit einem Buch ins Bett kuscheln. Aber irgendwie hat mich die Atmosphäre des dunklen Esszimmers kurz gefangen gehalten und ich habe beschlossen, diesen Moment zu nutzen um ein paar Gedanken niederzuschreiben.
Was Freitag Nacht in Paris los war muss ich Euch nicht erzählen. Die Bilder haben uns alle im unserem Innersten erschüttert. Zwei Tage fand ich keine Worte für meine Gefühle und meine Gedanken. Ich bin mir noch nicht einmal sicher ob ich jetzt die richtigen Worte finden werde.
Aber eigentlich will ich gar nichts über Paris schreiben. Alles was dazu gesagt werden muss wurde bereits gesagt. Und im Entsetzen und in der Trauer sind wir eh alle eins. Ich hoffe, ihr vertragt ein bisschen Pathos, denn ohne wird es jetzt nicht gehen.
Es geht um die Vergänglichkeit der Zeit, der Vergänglichkeit unserer Selbst. Paris hat mir einmal mehr vor Augen geführt dass wir keine Garantie für das Morgen haben. Die Besucher des Konzertes haben ihre Lieben verabschiedet, vielleicht waren sie am Samstag zum gemeinsamen Frühstück verabredet oder abends ins Kino. Das sollte nie geschehen.
Wisst ihr ob ihr morgen zuverlässig auf Arbeit ankommt? Eure Familie am Abend wieder begrüßen dürft? Höchstwahrscheinlich schon, aber wissen tun wir es nicht.
Zum ersten Mal habe ich dieses Gefühl ganz stark gespürt als ich am 13. Oktober 2011 einen schweren Autounfall hatte den ich wie durch ein Wunder überlebt habe. Die Feuerwehr hatte damals nicht mit Überlebenden gerechnet, als sie zu meinem Unfallort hinkam. Mir ist bis auf ein paar Rippenprellungen und Schnittwunden im Gesicht und an den Händen nichts passiert. Den Autounfall habe ich selbst verschuldet, aber das nur als Randnotiz. Ich war auf dem Weg in die Arbeit, in die ich aber 4 Wochen lang nicht mehr gehen sollte.
Ich war lächerliche 3 Tage im Krankenhaus. In diesen 3 Tagen habe ich viel nachgedacht. Was wäre wenn es nicht so ausgegangen wäre? Wenn es ganz anders gekommen wäre? Ich hätte nie geheiratet, nie Kinder bekommen. Und noch einige andere Dinge im Leben, die mir immer wichtig waren.
Im Juni 2012 haben mein Mann und ich dann geheiratet. Mein Autounfall hat mich eines gelehrt: nicht mehr auf irgendwann zu warten. Da ich nicht weiß ob es das irgendwann einmal gibt. Sofern meine Wünsche, Träume und Hoffnungen zu realisieren sind, realsiere ich sie JETZT. Das mag pathetisch klingen und wahrscheinlich ist es das auch. Aber genau das habe ich aus meinem Unfall gelernt.
Dieses Jahr ist übrigends zum ersten Mal der 13. Oktober gekommen und gegangen ohne dass ich an den Unfall gedacht habe. Den vierten "Jahrestag" habe ich vergessen. Das ist gut für mich. Weil ich den Dämon somit losgeworden bin. Aber was ich daraus gezogen habe wird mich mein Leben lang begleiten.
Mein Brautstrauß |
Ich bin sicherlich keine Romantikerin fernab jeder Realität. Mir ist völlig klar, dass nicht immer alles geht. Dass man auf bestimmte Dinge eben doch warten muss, auch wenn es noch so wichtig ist. Aber: sobald es möglich ist seine Wünsche und Träume in die Tat umzusetzen sollte man dies tun. Nicht "wenn der richtige Zeitpunkt" kommt. Denn er kommt sehr oft einfach nie. Und weil das Warten auf den richtigen Zeitpunkt nicht selten eine Ausrede der Angst ist.
Ich sage auch nicht, dass man sein Leben bedienungslos zu genießen hat. Ich selbst hatte in meinem Leben mehrere schwere Episoden, da wären Texte wie dieser hier der pure Hohn und Spott für meine Seele gewesen. Auch die Mutterschaft ist manchmal so sakrisch anstrengend dass man nicht mehr weiter weiß. Das Leben ist manchmal hart. Und manchmal fliegt uns die ganze Chose mit einem lauten Knall um die Ohren. Genießen kann man das nicht. Aber jede gute Zeit, die nicht von einer Krise geprägt ist, jeder schöne Moment in dem man sicht nicht ärgert - diese Momente sind unsere Energiespeicher. Sie helfen uns durch die harte Zeit hindurch. Machen es erträglicher. Und erinnern uns vielleicht auch daran dass es Menschen und Dinge gibt für die es sich lohnt zu kämpfen.
Und genau das ist es. Mehr können wir nicht tun als das hier und jetzt einfach zu genießen. Das Beste draus zu machen. Manchmal ist die ganze Sache ein Kampf. Aber auch er ist es wert gekämpft zu werden.
Ich hatte Pathos angekündigt. Ist es pathetisch geworden? Ein klein wenig. Ich hatte Euch ja gewarnt.
Montag, 9. November 2015
Das böse H-Wort und wie ich lernte damit umzugehen
"Und was machst Du zur Zeit so?"
"Ich bin Hausfr....grmlguowürg"
Diesen und ähnliche Dialoge habe ich die letzten knappen zwei Jahre öfters geführt. Das böse H-Wort kam mir einfach nicht über die Lippen. Hausggrrmlguoawürg.
Okay, Luft holen. Aussprechen.
Geht doch. War gar nicht so schwer. Oder doch?
Seit Februar 2014 bin ich nun zu Hause. Mein Mann und ich haben uns ganz bewusst dafür entschieden. So hatte ich das Glück die Schwangerschaft komplett zu Hause verbringen zu können. Wenn ich mir Freundinnen anschaue die sich bis zum Mutterschutz in die Arbeit schleppen mussten, egal wie stark gerade die Übelkeit war oder wie die dick die Beine vom Wasser, dann bin ich für diesen Umstand sehr dankbar.
Ich konnte die 10 Monate Schwangerschaft genießen, mit allem schönen und weniger schönen was dazugehört. Ich habe gelesen. Mit dem Häkeln angefangen. Ich saß im Sommer in der Sonne, mit einer Apfelschorle in der Hand und habe gelächelt. Schwanger zu Hause. Das war tatsächlich viel schöner als ich es ursprünglich angenommen habe.
Dann kam Mini-W. zur Welt und der Trubel begann. Konnte ich vorher noch die ruhige Kugel schieben (im wörtlichsten Sinne des Wortes *lach*), änderte sich mein Leben von 0 auf 100 in gefühlt 5 Minuten (Na gut, in 30 Minuten, denn so lange war ich im OP zum Kaiserschnitt).
Ich habe in meinem Leben viel gearbeitet, teilweise 50 bis 60 Stunden in der Woche (während des Studiums als ich noch nebenbei viel gejobbt habe). Ich habe nächtelang gefeiert und gelernt. Geschrieben und gelernt. Getrunken und geredet.
Was war ich alles schon? Schülerin. Studentin. Dann Azubine. Angestellte in verschiedenen Bereichen. Und jetzt? Jetzt bin ich eben Hausfrau.
Und obwohl diese Tätigkeit die anstrengenste und tollste, aufreibendste und genialste von allen ist, so habe ich doch lange ein massives Problem mit der Bezeichnung gehabt. Ich habe das böse H-Wort einfach nicht über die Lippen gebracht. Warum fiel mir das so schwer?
Der Ruf der Hausfrau ist daran schuld. Niemals werde ich vergessen als meine Schwester mir sagte, ich würde ja nichts machen. Als Antwort auf meine Aussage, ich sei zur Zeit echt müde und abgearbeitet. Ist das so? Glauben Kinderlose dass Hausfrauen den ganzen Tag nichts tun? Gehen wir den ganzen Tag nur shoppen, dann zu Friseur und zur Massage? Und wenn uns dann noch langweilig ist legen wir den Gärtnern flach? Ich wünschte es wäre so. Jeder Mama, die das hier liest muss ich nicht erklären dass das nicht nur falsch, sondern auch noch unverschämt und gemein ist.
Allen anderen muss ich sagen: hört auf uns zu vermitteln wir würden hier faul auf Kosten unserer Männer leben. Ist nur noch die Karriere ein Qualitätsmerkmal für die eigene Leistung? Ist die Erziehung der eigenen Kinder keine Leistung? Und wenn doch, warum vermittelt einem das Umfeld man sei in irgendeiner Form unzulänglich weil man eben "nur" Hausfrau sei? Gemessen an meiner Leistung heute war die Studentenzeit ein Spaziergang mit einem Cocktail in der Hand. Ich jammere hier mit Sicherheit nicht herum. Ich stelle lediglich fest.
Auf die Frage, was ich eigentlich zur Zeit mache, war noch letztes Jahr die Antwort, die zwischen den Zeilen stand: "Ich bin nur zu Hause, ich lebe auf Kosten meines Mannes und trage nichts bei. Bitte verurteile mich nicht dafür dass mein Aufgabenportfolio Wäsche waschen und Klo putzen umfasst und nicht mehr die Ausarbeitung neuer Marketing-Konzepte." Ja, das ist ein Minderwertigkeitskomplex.
Jetzt ist meine Mini-W. 10 Monate alt. Ich sehe selbst jeden Tag was es heißt Hausfrau und Mama zu sein. In diese Rolle bin ich reingewachsen. Auch mein Ego fühlt sich inzwischen gut an. Wahrscheinlich war es ein Fehler mein Selbstwertgefühl von dem Urteil der anderen abhängig zu machen. Aber es war so. Und ich meine dass es nicht nur mir so geht. Mit den Monaten ist aber mein Selbstbewusstsein gestiegen ich muss niemandem mehr beweisen dass es okay ist zu Hause zu sein und den Laden zu schmeissen.
Also ihr lieben Hausfrauen und Mütter: bloß nicht schlecht fühlen weil ihr die neue Jacke mit dem Gehalt Eurer Männer bezahlt. Das ist okay so. Ihr leistet so verdammt viel. Die neue Jacke. Die könnt ihr locker als euer materielles Gehalt betrachen.
Ich bin Hausfrau.
Gar nicht so schwer. Und es fühlt sich sogar gut an!
"Ich bin Hausfr....grmlguowürg"
Diesen und ähnliche Dialoge habe ich die letzten knappen zwei Jahre öfters geführt. Das böse H-Wort kam mir einfach nicht über die Lippen. Hausggrrmlguoawürg.
Okay, Luft holen. Aussprechen.
Hausfrau
Geht doch. War gar nicht so schwer. Oder doch?
Seit Februar 2014 bin ich nun zu Hause. Mein Mann und ich haben uns ganz bewusst dafür entschieden. So hatte ich das Glück die Schwangerschaft komplett zu Hause verbringen zu können. Wenn ich mir Freundinnen anschaue die sich bis zum Mutterschutz in die Arbeit schleppen mussten, egal wie stark gerade die Übelkeit war oder wie die dick die Beine vom Wasser, dann bin ich für diesen Umstand sehr dankbar.
Ich konnte die 10 Monate Schwangerschaft genießen, mit allem schönen und weniger schönen was dazugehört. Ich habe gelesen. Mit dem Häkeln angefangen. Ich saß im Sommer in der Sonne, mit einer Apfelschorle in der Hand und habe gelächelt. Schwanger zu Hause. Das war tatsächlich viel schöner als ich es ursprünglich angenommen habe.
Dann kam Mini-W. zur Welt und der Trubel begann. Konnte ich vorher noch die ruhige Kugel schieben (im wörtlichsten Sinne des Wortes *lach*), änderte sich mein Leben von 0 auf 100 in gefühlt 5 Minuten (Na gut, in 30 Minuten, denn so lange war ich im OP zum Kaiserschnitt).
Ich habe in meinem Leben viel gearbeitet, teilweise 50 bis 60 Stunden in der Woche (während des Studiums als ich noch nebenbei viel gejobbt habe). Ich habe nächtelang gefeiert und gelernt. Geschrieben und gelernt. Getrunken und geredet.
Was war ich alles schon? Schülerin. Studentin. Dann Azubine. Angestellte in verschiedenen Bereichen. Und jetzt? Jetzt bin ich eben Hausfrau.
Und obwohl diese Tätigkeit die anstrengenste und tollste, aufreibendste und genialste von allen ist, so habe ich doch lange ein massives Problem mit der Bezeichnung gehabt. Ich habe das böse H-Wort einfach nicht über die Lippen gebracht. Warum fiel mir das so schwer?
Der Ruf der Hausfrau ist daran schuld. Niemals werde ich vergessen als meine Schwester mir sagte, ich würde ja nichts machen. Als Antwort auf meine Aussage, ich sei zur Zeit echt müde und abgearbeitet. Ist das so? Glauben Kinderlose dass Hausfrauen den ganzen Tag nichts tun? Gehen wir den ganzen Tag nur shoppen, dann zu Friseur und zur Massage? Und wenn uns dann noch langweilig ist legen wir den Gärtnern flach? Ich wünschte es wäre so. Jeder Mama, die das hier liest muss ich nicht erklären dass das nicht nur falsch, sondern auch noch unverschämt und gemein ist.
Allen anderen muss ich sagen: hört auf uns zu vermitteln wir würden hier faul auf Kosten unserer Männer leben. Ist nur noch die Karriere ein Qualitätsmerkmal für die eigene Leistung? Ist die Erziehung der eigenen Kinder keine Leistung? Und wenn doch, warum vermittelt einem das Umfeld man sei in irgendeiner Form unzulänglich weil man eben "nur" Hausfrau sei? Gemessen an meiner Leistung heute war die Studentenzeit ein Spaziergang mit einem Cocktail in der Hand. Ich jammere hier mit Sicherheit nicht herum. Ich stelle lediglich fest.
Auf die Frage, was ich eigentlich zur Zeit mache, war noch letztes Jahr die Antwort, die zwischen den Zeilen stand: "Ich bin nur zu Hause, ich lebe auf Kosten meines Mannes und trage nichts bei. Bitte verurteile mich nicht dafür dass mein Aufgabenportfolio Wäsche waschen und Klo putzen umfasst und nicht mehr die Ausarbeitung neuer Marketing-Konzepte." Ja, das ist ein Minderwertigkeitskomplex.
Jetzt ist meine Mini-W. 10 Monate alt. Ich sehe selbst jeden Tag was es heißt Hausfrau und Mama zu sein. In diese Rolle bin ich reingewachsen. Auch mein Ego fühlt sich inzwischen gut an. Wahrscheinlich war es ein Fehler mein Selbstwertgefühl von dem Urteil der anderen abhängig zu machen. Aber es war so. Und ich meine dass es nicht nur mir so geht. Mit den Monaten ist aber mein Selbstbewusstsein gestiegen ich muss niemandem mehr beweisen dass es okay ist zu Hause zu sein und den Laden zu schmeissen.
Lizenz: CC0 / Public Domain |
Also ihr lieben Hausfrauen und Mütter: bloß nicht schlecht fühlen weil ihr die neue Jacke mit dem Gehalt Eurer Männer bezahlt. Das ist okay so. Ihr leistet so verdammt viel. Die neue Jacke. Die könnt ihr locker als euer materielles Gehalt betrachen.
Ich bin Hausfrau.
Gar nicht so schwer. Und es fühlt sich sogar gut an!
Sonntag, 8. November 2015
Das Geheimnis perfekter Geschenke
Lizenz: CC0 / Public Domain |
Und das möchte ich Euch heute verraten.
Mein Geschenke-Masterplan
Es gibt Situationen, da hört die Suche nach dem perfekten Geschenk schon hier auf.
Zu Hochzeiten schenkt man in der Regel Geld (sehr gerne nett und kreativ verpackt). Zur Geburt eines Kindes sind die Klassiker Windeltorten, Geschenkgutscheine für Drogerien und Strampler (keine Sorge, dies ist nie unpersönlich. Zur Geburt von Mini-W. habe ich 3 Windeltorten und viele Gutscheine bekommen - besser geht es fast nicht!).
2. Persönliches Verhältnis zur Person checken
Dem Chef schenkt man etwas anderes als der besten Freundin. Und der wiederrum etwas anderes als dem kleinen Bruder.
Muss es ein sehr ausgefallenes persönliches Geschenk sein oder reicht einfach ein Blumenstrauß?
Wolltet ihr der Person vielleicht schon lange mal "danke" sagen und hattet nie den richtigen Moment dafür? Je nachdem fällt die Suche nach dem richtigen Geschenk umfangreicher oder weniger umfangreich aus
3. Aufmerksam sein und Details beachten
Hört zu! Ich kann es nicht oft genug sagen. Die Person lässt Euch gegenüber fallen dass sie ihre Haare nicht mag? Notiz an mich: daraus kannst Du etwas machen. Die Person war vor kurzem in Irland und schwärmt davon? Rot ist die Lieblingsfarbe?
Achtet auf alles woraus man etwas machen könnte. Wenn jemand einen Faible für einen bestimmten Sportverein hat kann man darauf prima aufbauen. Spleens sind ebenfalls hilfreich. Ich persönlich stehe ja auf alles was rot ist. Weiße Punkte dazu und ich werde willenlos. Also ist ein Geschenk das das das enthält schon mal ein Treffer.
4. Gesamtsituation erfassen
Bei aller Liebe zu Details darf man das große Ganze nicht vergessen. WER ist diese Person? Vielleicht eine gestresste Mama die kaum noch Zeit für sich findet? Der Opa der am liebsten im Wald ist? Der Familienvater der auf Metallica steht?
Wenn man weiß wer die Person ist und womit man ihr das Leben erleichtern könnte bzw. ihr eine Freude machen könnte hat man beim Geschenke-Kauf schon fast gewonnen.
Ihr habt ungefähr erfasst, wer warum beschenkt werden soll? Zeit aktiv zu werden.
5. Merkzettel
Ich habe einen geheimen, nur für mich sichtbaren Merkzettel bei Amazon sowie ein Album auf Pinterest. Es geht natürlich auch Block und Stift. Oder eine Datei am PC. Wenn die Muse im August zuschlägt und mir die Idee für ein Weihnachtsgeschenk kommt wird es notiert. Bis Dezember habe ich es nämlich schon drei mal vergessen. Wenn ich durch Onlineshops streife und ungewöhnliches, kreatives, schönes, untypisches finde - es wird notiert. Oft noch ohne konkrete Idee für wen es sein könnte. Ein solider Pool an guten Ideen macht mir im Ernstfall das Leben immer viel leichter.
6. Google, Google, Google
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Der wohl aufwendigste Teil auf der Suche nach dem perfekten Geschenk ist - genau - die Suche. Die Punkte 1 bis 4 laufen bei mir im Kopf quasi im Hintergrund ab. Meine Geschenkesuche beginnt hier - sofern meine Merkzettel die Sache nicht enorm beschleunigt haben.
Googelt nach allem was die Vorarbeit hergibt. Nach dem Fussballverein. Dem Lieblingsschauspieler (der vielleicht vor grauer Vorzeit mal in einem Independent Film mitgespielt hat den heute aber keiner mehr kennt?). Bedient Euch öffentlich zugänglicher Datenbanken um Wissen zu sammeln. (Beispiel: Jemand sammelt alte Postkarten, also googelt danach ob es vielleicht historische Postkarten aus seinem Heimatort / Lieblingsreiseziel / etc. gibt).
eBay ist Euer Freund, gerade Ungewöhnliches und Seltenes findet man da besonders gut.
Umgekehrt seid offen für neue, kleine Shops. Es muss nicht immer Amazon und Co. sein. Es gibt SO VIELE tolle kleine Shops, man muss sie nur finden. Oft werden sie in der Google Suche erst auf Seite 5 oder 6 angezeigt.
Wenn ihr lieber in die Stadt geht anstatt online zu kaufen hilft Euch die Googlei trotzdem. Weil ihr einfach viele Inputs bekommt was ihr in der Stadt kaufen könntet. Je nach Größe der Stadt und Verfügbarkeit von Läden lohnt es sich eigentlich immer bekannte Wege und Shoppingstraßen zu verlassen und abseits zu schauen ob es nicht dort kleine und spannende Geschäfte gibt.
7. Zeit schenken
Tatsächlich müssen Geschenke weder superorginell sein noch viel Geld kosten - auch wenn ich Euch bis hierher genau das Gegenteil suggeriert habe. Zeit ist oft das beste Geschenk. Geht mit Eurer Oma ins Theater, geht mit dem Onkel wandern. Macht das mit den Menschen die Euch wichtig sind was denen wichtig ist.
8. Mutig sein
Oft lohnt es sich mutig zu sein. So habe ich meinem Schwiegervater mal ein Buch mit einer persönlichen Widmung seines meist gelesenen Schriftstellers geschenkt. Ich habe einfach eine E-Mail hingeschickt (in die USA wohl gemerkt) und gefragt ob das machbar wäre. Nie im Leben habe ich überhaupt mit einer Antwort des weltweiten Besteller-Autors gerechnet. Mein Mut wurde belohnt - und mein Schwiegervater sprachlos.
Wenn ihr also eine Idee habt die total bekloppt klingt aber richtig gut ist - versucht es trotzdem. Mehr als nicht klappen kann es nicht. Und wenn es doch klappt ist die Freude umso größer.
9. Lokale Gegebenheiten überprüfen
Was gibt es bei Euch vor Ort? Kommt vielleicht der Lieblingsmusiker auf ein Konzert vorbei? Gibt es ein Wellness Center? Ein ungewöhnliches Museum? Haltet Augen und Ohren offen und schickt den Beschenkten an einen Ort den er bisher möglicherweise nicht kannte.
10. Themenpakete
Themenpakete zählen zu meinen Klassikern. Ich denke mir oft ein Thema aus und bastel mein Geschenk drum herum. So habe ich beispielsweise letztens der Großmutter das Thema "Tee und Orange" gegeben. Ich habe zwei orangene Teegläser gekauft, dazu Orangen Roiboos Tee, Kandis mit Orangen Aroma und Orangen Kekse.
Einer damals sehr müden Freundin habe ich ein Paket zum Thema "Hallo wach" zusammengestellt. Eine erfrischende Gesichtsmaske, ihren Lieblingskaffee, etc. Vieles kommt einfach überm Störbern in den Geschäften zustande.
Alles durchdacht, aber die zündende Idee fehlt einfach?
Klassiker die immer funktionieren
- Gutscheine für Kino, Massage, etc.
- Frisch abgefüllte Öle oder Spirituosen
- Blumen
- und nicht zu vergessen: schaut ob der zu Beschenkende eine Amazon Wunschliste hat! Damit erreicht man auch viel in kurzer Zeit!
Das i-Tüpfelchen: Verpackung und Glückwunschkarte
Ich versuche meine Verpackung am Thema zu halten. Nicht immer aber wenn es sich anbietet mache ich das richtig gerne. Kinokarten könnten in einer alten VHS Hülle versteckt sein. Das Geschenkpapier passt zur allgemeinen Idee des Geschenkes.
In die Glückwunschkarte schreibe ich nur rein, was ich der Person wirklich wünsche. Dass ihr Traum vom eigenen Motorrad endlich in Erfüllung geht. Dass der neue Job Spaß macht. Es sind immer ein paar persönliche Zeilen die vom Standard "Herzlichen Glückwunsch zur.... " abweicht bzw. diesen ergänzt.
Ich hoffe, ich konnte Euch mit meiner kleinen Übersicht ein klein wenig helfen. Es schaut nach viel Arbeit aus und in der Tat: das ist es auch. Ich schenke unheimlich gerne, mache mir viele Gedanken und habe Spaß dabei. Leider haben in meiner Familie alle zwischen November und Januar Geburtstag - auch die Mini-W. In der Zeit ist es oftmals Stress ein passendes Geschenk zu finden. Denn dummerweise habe ich meine eigene Messlatte nicht unbedingt niedrig angesetzt. Die Freude am Schenken ist die Mühe aber immer wert. Und die Reaktion des Gegenübers sowieso.
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